Datum
2023-11-24Autor
Sträter, OliverSchlagwort
300 Sozialwissenschaften, Soziologie 330 Wirtschaft ArbeitsgestaltungEntfremdungVersklavungResilienzUnternehmenskulturDigitalisierungMetadata
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Aufsatz
Basisarbeit und menschengerechte Arbeitsgestaltung – Strategische Erfordernisse und Ansätze
(Basic work and humane work design—Strategic needs and approaches)
Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird der Aspekt der Basisarbeit beleuchtet, der aus der zunehmenden Komplexität der technischen Entwicklung resultiert. Eine technologische Entwicklung im Rahmen des Gesamtsystems wird nicht linear aus ergonomischen Anforderungen heraus entwickelt, sondern erwächst aus einem komplexen und dynamischen Wechselspiel zwischen unterschiedlichen Akteur/-innen. Aus dieser Eigendynamik des Gesamtsystems ergeben sich ungünstige Entwicklungen, die Sheridan (2002) als ‚Entfremdung‘ und ‚Versklavung‘ des Menschen beschreibt und welche insbesondere bei der Basisarbeit in ungünstige Arbeitsbedingungen mündet.
Diese Entwicklungen sind als ‚drift into failure‘ in der Resilienzforschung bekannt. Demzufolge kann man die derzeitigen Gestaltungsansätze auch mithilfe der Systematik der Resilienz beschreiben und entsprechende strategische Erfordernisse und Ansätze ableiten, um eine sinnvolle Arbeitsgestaltung sowohl im Gesamtsystem als auch für die Basisarbeit im Besonderen zu entwickeln.
Praktische Relevanz: Zur Überwindung der negativen Belastungsfolgen von Basisarbeit, welche durch zunehmende Digitalisierung entsteht, werden psychologische Wirkmechanismen transparent gemacht und über das Konzept der Resilienz werden Änderungsverfahren von Digitalisierungsprojekten von ihrem Reifegrad her eingeordnet. Für Entscheidungsträger wird verständlicher, wie Digitalisierung systemisch gedacht werden kann und welche Anforderungen an den Gestaltungsprozess aus arbeitswissenschaftlicher Sicht relevant sind. Er für die Entwicklung von Digitalisierungsprojekten wird ein Scanning-Verfahren dargestellt, welches eine rechtzeitige arbeitswissenschaftliche Planung erlaubt und so auch Basisarbeit und Digitalisierung besser, menschengerechter gestaltet.
Diese Entwicklungen sind als ‚drift into failure‘ in der Resilienzforschung bekannt. Demzufolge kann man die derzeitigen Gestaltungsansätze auch mithilfe der Systematik der Resilienz beschreiben und entsprechende strategische Erfordernisse und Ansätze ableiten, um eine sinnvolle Arbeitsgestaltung sowohl im Gesamtsystem als auch für die Basisarbeit im Besonderen zu entwickeln.
Praktische Relevanz: Zur Überwindung der negativen Belastungsfolgen von Basisarbeit, welche durch zunehmende Digitalisierung entsteht, werden psychologische Wirkmechanismen transparent gemacht und über das Konzept der Resilienz werden Änderungsverfahren von Digitalisierungsprojekten von ihrem Reifegrad her eingeordnet. Für Entscheidungsträger wird verständlicher, wie Digitalisierung systemisch gedacht werden kann und welche Anforderungen an den Gestaltungsprozess aus arbeitswissenschaftlicher Sicht relevant sind. Er für die Entwicklung von Digitalisierungsprojekten wird ein Scanning-Verfahren dargestellt, welches eine rechtzeitige arbeitswissenschaftliche Planung erlaubt und so auch Basisarbeit und Digitalisierung besser, menschengerechter gestaltet.
This article examines the aspect of basic work that results from the increasing complexity of the technical development. A technological development within the framework of the overall system is not developed in a linear manner from ergonomic requirements, but grows out of a complex and dynamic interplay between different actors. This inherent dynamic of the overall system results in unfavorable developments with regard to the alienation and enslavement of people, which leads to unfavorable working conditions, especially in basic work.
These developments are known as ‘drift into failure’ in resilience research. As a result, current design approaches can also be described using the resilience systematics and the corresponding strategic requirements and approaches can be derived in order to develop sensible work design both in the overall system and for basic work in particular.
Practical relevance: In order to overcome the negative consequences of basic work resulting from increasing digitalization, psychological mechanisms of action are made transparent and the concept of resilience is used to classify change processes in digitalization projects based on their level of maturity. It becomes easier for decision-makers to understand how digitalization can be thought of systemically and which requirements for the design process are relevant from an occupational science perspective. A scanning process is presented for the development of digitalization projects, which allows better, humaine planning and thus also makes basic work and digitalization better and more humane.
These developments are known as ‘drift into failure’ in resilience research. As a result, current design approaches can also be described using the resilience systematics and the corresponding strategic requirements and approaches can be derived in order to develop sensible work design both in the overall system and for basic work in particular.
Practical relevance: In order to overcome the negative consequences of basic work resulting from increasing digitalization, psychological mechanisms of action are made transparent and the concept of resilience is used to classify change processes in digitalization projects based on their level of maturity. It becomes easier for decision-makers to understand how digitalization can be thought of systemically and which requirements for the design process are relevant from an occupational science perspective. A scanning process is presented for the development of digitalization projects, which allows better, humaine planning and thus also makes basic work and digitalization better and more humane.
Zitierform
In: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft Volume 77 / Issue 4 (2023-11-24) , S. 567-577 ; eissn:2366-4681Förderhinweis
Gefördert im Rahmen des Projekts DEALZitieren
@article{doi:10.17170/kobra-202401039315,
author={Sträter, Oliver},
title={Basisarbeit und menschengerechte Arbeitsgestaltung – Strategische Erfordernisse und Ansätze},
journal={Zeitschrift für Arbeitswissenschaft},
year={2023}
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2024-02-12T17:44:43Z 2024-02-12T17:44:43Z 2023-11-24 doi:10.17170/kobra-202401039315 http://hdl.handle.net/123456789/15456 Gefördert im Rahmen des Projekts DEAL ger Namensnennung 4.0 International http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Proaktive Arbeitsgestaltung Entfremdung Versklavung Sozio-technische Systemgestaltung Anforderungs-Scanning Resilienz Betriebskultur proacrive work design alienation enslavement socio-technical system design requirements scanning resilience corporate culture 300 330 Basisarbeit und menschengerechte Arbeitsgestaltung – Strategische Erfordernisse und Ansätze Aufsatz In diesem Beitrag wird der Aspekt der Basisarbeit beleuchtet, der aus der zunehmenden Komplexität der technischen Entwicklung resultiert. Eine technologische Entwicklung im Rahmen des Gesamtsystems wird nicht linear aus ergonomischen Anforderungen heraus entwickelt, sondern erwächst aus einem komplexen und dynamischen Wechselspiel zwischen unterschiedlichen Akteur/-innen. Aus dieser Eigendynamik des Gesamtsystems ergeben sich ungünstige Entwicklungen, die Sheridan (2002) als ‚Entfremdung‘ und ‚Versklavung‘ des Menschen beschreibt und welche insbesondere bei der Basisarbeit in ungünstige Arbeitsbedingungen mündet. Diese Entwicklungen sind als ‚drift into failure‘ in der Resilienzforschung bekannt. Demzufolge kann man die derzeitigen Gestaltungsansätze auch mithilfe der Systematik der Resilienz beschreiben und entsprechende strategische Erfordernisse und Ansätze ableiten, um eine sinnvolle Arbeitsgestaltung sowohl im Gesamtsystem als auch für die Basisarbeit im Besonderen zu entwickeln. Praktische Relevanz: Zur Überwindung der negativen Belastungsfolgen von Basisarbeit, welche durch zunehmende Digitalisierung entsteht, werden psychologische Wirkmechanismen transparent gemacht und über das Konzept der Resilienz werden Änderungsverfahren von Digitalisierungsprojekten von ihrem Reifegrad her eingeordnet. Für Entscheidungsträger wird verständlicher, wie Digitalisierung systemisch gedacht werden kann und welche Anforderungen an den Gestaltungsprozess aus arbeitswissenschaftlicher Sicht relevant sind. Er für die Entwicklung von Digitalisierungsprojekten wird ein Scanning-Verfahren dargestellt, welches eine rechtzeitige arbeitswissenschaftliche Planung erlaubt und so auch Basisarbeit und Digitalisierung besser, menschengerechter gestaltet. This article examines the aspect of basic work that results from the increasing complexity of the technical development. A technological development within the framework of the overall system is not developed in a linear manner from ergonomic requirements, but grows out of a complex and dynamic interplay between different actors. This inherent dynamic of the overall system results in unfavorable developments with regard to the alienation and enslavement of people, which leads to unfavorable working conditions, especially in basic work. These developments are known as ‘drift into failure’ in resilience research. As a result, current design approaches can also be described using the resilience systematics and the corresponding strategic requirements and approaches can be derived in order to develop sensible work design both in the overall system and for basic work in particular. Practical relevance: In order to overcome the negative consequences of basic work resulting from increasing digitalization, psychological mechanisms of action are made transparent and the concept of resilience is used to classify change processes in digitalization projects based on their level of maturity. It becomes easier for decision-makers to understand how digitalization can be thought of systemically and which requirements for the design process are relevant from an occupational science perspective. A scanning process is presented for the development of digitalization projects, which allows better, humaine planning and thus also makes basic work and digitalization better and more humane. open access Basic work and humane work design—Strategic needs and approaches Sträter, Oliver doi:10.1007/s41449-023-00398-y Arbeitsgestaltung Entfremdung Versklavung Resilienz Unternehmenskultur Digitalisierung publishedVersion eissn:2366-4681 Issue 4 Zeitschrift für Arbeitswissenschaft 567-577 Volume 77 false
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