Article
Sensitivität verschiedener bildgebender Untersuchungen bei Verletzungen der Halswirbelsäule
Search Medline for
Authors
Published: | October 23, 2023 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Bietet die Computertomographie eine ausreichende diagnostische Sicherheit bei der Erkennung von instabilen Verletzungen der HWS?
Methodik: Bei 20% polytraumatisierter Patienten:innen bestehen Verletzungen der Wirbelsäule. Im Rahmen der Notfalldiagnostik erfolgt eine standardisierte CT-Polytraumaspirale.In dieser Studie wurde die Sensitivität der bildgebenden Untersuchungsmodalitäten Computertomographie (CT), dynamischen Durchleuchtung (DL) und Magnetresonanztomographie (MRT) zur Detektion interventionsbedürftiger Verletzungen der Halswirbelsäule verglichen, um diagnostische Algorithmen festzulegen.
Retrospektiv wurden 50 Patienten mit operationsbedürftigen Verletzungen der Halswirbelsäule in diese Studie eingeschlossen, bei denen die radiologische Diagnostik mit allen 3 Modalitäten vorlag. Die Inter-und Intraoberserver Variabilität wurde durch Korrelationsanalysen überprüft und die Signifikanz der Sensitivität durch den Chi-Quadrat-Test verifiziert. Das Signifikanzniveau wurde auf p < 0,05 festgelegt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Sensitivität betrug für die CT 43%, für die DL 76% und für die MRT 95%. Die CT konnte in Verbindung mit der DL 76% aller Verletzungen detektieren. Zusammen mit dem MRT lag die Sensitivität der CT bei 95%. Erst in Kombination aller 3 Modalitäten war es möglich, alle Verletzungen zu erkennen.
Die alleinige CT biete keine ausreichende diagnostische Sicherheit bei der Erkennung von instabilen Verletzungen der HWS. Erst durch die Kombination der CT mit DL und der MRT können Verletzungen der HWS zuverlässig erkannt werden. Die Erkenntnisse der vorliegenden Studie haben eine klinische Relevanz bei der Versorgung von polytraumatisierten Patienten und der Entwicklung diagnostischer und therapeutischer Algorithmen.