Article
Cochlea Implantat-Versorgung bei chronischer Otitis media – Vorgehen, Probleme und Lösungsansätze
Search Medline for
Authors
Published: | April 13, 2017 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Bei normaler Felsenbeinanatomie ist die Cochlea Implantat-Operation mittlerweile eine Standardprozedur zur Versorgung hochgradig schwerhöriger Menschen. Nach Erweiterung des Indikationsbereiches werden zunehmend auch Patienten mit chronischer Otitis media und offener Mastoidhöhle nach canal wall down-Mastoidektomie versorgt. Aufgrund der hierbei vermehrt auftretenden Komplikationen wie Elektrodenextrusion, aufsteigende Infektionen und Rezidivcholesteatome, gibt es Diskussionen über das optimale Vorgehen bei der Implantation dieser Patienten. Diese betreffen vor allem den zeitlichen Ablauf der Operation (einzeitig vs. zweizeitig), das operative Vorgehen (Verkleinerung der Mastoidhöhle vs. vollständige Obliteration des Mittelohres), die Auswahl des Obliterationsmaterials und den optimalen Zeitpunkt der Operation. Zunehmend in den Focus gelangt auch bei Menschen mit chronischer Otitis media eine restgehörerhaltende Operation.
Methoden: Bis 2014 wurden 21 Patienten an der HNO Klinik Halberstadt mit einem Cochlea Implantat bei chronischer Otitis media und offener Mastoidhöhle versorgt. Hierbei erfolgte eine Mastoidhöhlenverkleinerung mit autologem Knorpel. In 7 Fällen war bis 2015 einer Revisionsoperation wegen Elektrodenextrusion notwendig.
Ergebnisse: Die gehäufte Notwendigkeit von Revisionsoperationen führte zu einer Änderung des Therapieregimes hinsichtlich des Obliterationsmaterials. Seither erfolgte bei 19 Patienten die Obliteration der offenen Mastoidhöhle mit einem alloplastischen Material (BonAlive).
Schlussfolgerungen: Bisher musste in nur einem Fall wegen erneuter Protrusion der Elektrode eine Revision erfolgen. Klinische Befunde, operatives Vorgehen, Ursachen der Revisionsoperationen und Lösungsansätze werden diskutiert.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.