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Real-Time Nah-Infrarot Indocyaningrün-Fluoreszenz-Endoskopie zur Beurteilung von Schleimhautläsionen im Kopf-Halsbereich
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Goldstandard zur Diagnostik von Läsionen des oberen Aerodigestivtrakt ist die Untersuchung mit Weißlicht und die anschließende invasive Gewebebiopsie. Aktuelle Versuche mit neuen Verfahren, z. B. mit Autofluoreszenz, Narrow-Band-Imaging, konfokaler Endomikroskopie oder optischer Kohärenztomografie, explizite Aussagen zur Dignität von Schleimhautveränderungen zu treffen, machen große Fortschritte. Kein Verfahren liefert bisher durchschlagende Erfolge. Daher ist es zwingend notwendig weitere Verfahren zu prüfen.
Material und Methoden: Real-Time Nah-Infrarot Indocyaningrün-Fluoreszenz-Endoskopie (NIR-ICG-FE) erfolgte in vivo intraoperativ nach i. v.-Gabe von ICG. Eine Biopsie der untersuchten Läsionen erfolgte als Goldstandard. Die Auswertung geschah offline durch zwei unabhängige Untersucher ohne Kenntnis des pathologischen Befundes. ICG-mehranreichernde Läsionen wurden als ICG-positiv bewertet. Die Größe von ICG-positiven Läsionen wurde mit der jeweiligen Größe unter Weißlicht verglichen.
Ergebnisse: 55 Patienten (76% männlich) erhielten NIR-ICG-FE. In 40% der Fälle wurde histopathologisch ein maligner Tumor nachgewiesen. Die ICG-Positivität assoziiert zur Malignität ergaben eine Sensitivität von 90,5%, eine Spezifität von 90,9% und einen Grad der Übereinstimmung von 89,1%. Der kappa-Index der Interrater-Reliabilität für ICG-Positivität war 94,4%, für die Größe der Läsion im Vergleich zum Weißlicht 79,4%. In keinem Fall zeigten sich unerwünschte Nebenwirkungen durch ICG.
Schlussfolgerungen: NIR-ICG-FE bei Patienten mit Schleimhautläsionen im Kopf-Halsbereich ist möglich. Die i.v. ICG-Gabe ist sicher. NIR-ICG-Fluoreszenz-Endoskopie kann möglicherweise helfen, bösartige Tumoren von gesunder Schleimhaut zu unterscheiden.
Unterstützt durch: Mit Unterstützung von KARL STORZ, Tuttlingen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.