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Ein „richtiger“ Präparierkurs in einem modularen problem-orientierten Curriculum – Geht das?
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Published: | September 5, 2016 |
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Fragestellung: 2010 stand die Charité vor der Frage, ob es auch im modularen, problem-orientierten Modellstudiengang Medizin (MSM) einen "klassischen" Anatomiekurs mit eigenhändiger studentischer Präparation geben sollte. Ausschlag für die Integration eines solchen longitudinalen Kurses gab letztlich eine Umfrage unter Studierenden. Nach 6 Jahren ist eine erste Einschätzung des Konzepts möglich.
Methoden: Beschreibung des Konzepts, Erfahrungsbericht
Ergebnisse: Insgesamt 112 Stunden "am Präparat" wurden über 8 Semester verteilt. Davon sind 68 Stunden im 3. und 4. Semester der eigentlichen Präparation eines Körperspenders gewidmet (in 7 Modulen, deren Reihenfolge der Präparationsfolge angepasst wurde). Die übrigen Stunden gehören der Demonstration an Präparaten, zum Teil interdisziplinär z.B. mit Chirurgen. Eigenhändige studentische Präparation in höheren Semestern (z.B. Gelenkpräparation) hat sich wegen der zu kurzen Unterrichtseinheiten als nicht praktikabel erwiesen. Paralleler Unterricht in Vorlesungen und Seminaren ist im Vergleich zum Regelstudiengang stark reduziert. Die Studierenden gehen i.A. schlechter theoretisch vorbereitet an die Präparation.
Für sich allein und im Vergleich der Unterrichtsformate im MSM wird der Präparierkurs von den Studierenden sehr positiv bewertet. Viele wünschen sich mehr Zeit für die Präparation. Es wird häufig moniert, dass die Präparation nicht gut zu den Wochenthemen und Lernzielen der Module passt – die Studierenden sind im MSM eine stärkere Engführung des Unterrichts mit vorgegebenen Feinlernzielen gewöhnt.
Diskussion: Wenn die Curriculumsplanung die Erfordernisse der Präparationsabfolge berücksichtigt und die Anatomie einen deutlich erhöhten Organisationsaufwand in Kauf nimmt, ist die Integration einer studentischen Präparation am Körperspender in ein modulares Curriculum realisierbar. Trotz diverser Herausforderungen ist das Urteil der Studierenden überwiegend positiv.
Literatur
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