Article
Spätes Hämatom nach Silikon-Implantat Brust-Augmentation. Case report
Search Medline for
Authors
Published: | September 28, 2015 |
---|
Outline
Text
Im Langzeitverlauf spontan aufgetretene Hämatomformationen nach implantatbasierter Brustaugmentation werden vereinzelt in der Literatur beschrieben. Eine 21-jährige Patientin stellte sich 2 Jahre postoperativ mit erstgradiger Kapselfibrose und einseitiger schmerzhafter Schwellung anamnestisch unklarer Genese vor. Der Verdacht einer traumatischen Ursache wurde verneint; die Eigenanmnese war bezüglich Nebendiagnosen und Medikamenteneinnahme ebenso frei.
Nach ineffektiver konservativer Therapie bestätigte die Ultraschall - und MRT Diagnostik eine periprothetische Raumforderung, wobei eine chirurgische Exploration durchgeführt wurde. Hierbei konnte eine Hämatomformation ohne Keimbesiedlung festgestellt werden. Zudem fand sich eine Läsion auf dem Pectoralis-minor-Kapselanteil. Es fand eine Kapsulotomie mit Implantatwechsel statt.
Erweiterte Gerinnungsdiagnostik sowie postoperative MRT-Kontrolle ergaben keinen weiteren Aufschluss hinsichtlich der Kausalität. Die pathologisch-anatomische Begutachtung wies hyalinisierte Kapselanteile mit leichter rezidivierender und fibrinöser Entzündung nach. Bei der elektronenmikroskopischen Untersuchung wurde keine Implantatbeschädigung festgestellt.
Nach der vorhandenen Literatur werden die einseitigen spontanen Brustschwellungen nach ästhetischen Brustaugmentationen in der überwiegenden Mehrheit der Fällen von Hämatomen hervorgerufen. Friktion zwischen Prothese und Kapsel scheint die wahrscheinlichste Ursache von Kapsel-Arterien-Erosion zu sein; inflammatorische Reaktionen mit Mikroverletzungen spielen womöglich dabei eine Rolle.