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Das aktive Knochenleitungs-Implantatsystem BonebridgeTM in der Versorgung von Patienten mit einseitiger Taubheit
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Published: | April 14, 2014 |
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Einleitung: Knochenverankerte Hörsysteme werden seit vielen Jahren zur Versorgung bei einseitiger Taubheit eingesetzt. Ein Nachteil dieser Systeme ist, dass diese die Haut penetrieren. Mit der Bonebridge steht ein neues, aktives Knochenleitungs-Implantatsystem zur Verfügung, welches unter der Haut im Knochen verankert wird und via Induktion die Signale vom externen Audioprozessor erhält. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit der Bonebridge in der klinischen Anwendung bei einseitiger Ertaubung.
Patienten & Methode: Von August 2011 bis Mai 2013 wurden 10 Patienten (4♀ 6♂, Ø-Alter 45 Jahre, 21–70 Jahre) bei einseitiger Taubheit mit einer Bonebridge versorgt. Das Hörvermögen der Gegenseite durfte in den fünf Frequenzen 0,5 kHz, 1 kHz, 2 kHz, 3 kHz und 4 kHz nicht schlechter als 20 dB in der Knochenleitung sein. Die Patienten wurden nachdem die Gegenseite mittels Ohrstöpsel und Schallschutzhörer gedämpft wurde mit und ohne Hörsystemunterstützung im Freifeld audiometriert. Die Zufriedenheit wurde mit dem APHAB Fragebogen erfasst.
Ergebnisse: Die Aufblähkurve gemittelt aus den Werten 0,5 kHz, 1 kHz, 2 kHz und 4 kHz lag unter der Verstärkung mit der Bonebridge bei 27,5 dB. Im Freiburger Einsilbertest bei 65 dB verbesserten sich die Patienten von 18% unversorgt auf 90% unter der Versorgung mit der Bonebridge.
Schlussfolgerungen: Die Bonebridge stellt eine neue, audiologisch Alternative in der Versorgung von Patienten mit einseitiger Taubheit dar. Dank der Implantation unter der Haut kommt es nicht zu rezidvierenden lokalen Entzündungsreaktionen. Trotz der MRT Tauglichkeit des Systems sollten Patienten die regelmäßige Kontrolluntersuchungen mittels MRT im Bereich des Kopfes benötigen, aufgrund der Artefakte nicht mit diesem System versorgt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.