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Endovaskuläre Embolisation bei schwerem Nasenbluten
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Published: | April 19, 2011 |
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Nasenbluten, das durch konservative Maßnahmen nicht sistiert, kann meist durch operative Unterbindung der A. sphenopalatina oder Aa. ethmoidales gestillt werden. Bereits 1994 wurde erstmalig die intravasale Embolisation zur alternativen Therapie des Nasenblutens beschrieben. In der Zeit 2007 bis 2010 wurden am Elbeklinikum Stade 39 Patienten mit konservativ nicht beherrschbarem Nasenbluten durch endovaskuläre Embolisation behandelt. Hierzu wurden nach Selektivsondierung der A. carotis externa, Einbringen von neuroradiologischem Einschwemmkatheter, Selektivsondierung der A. pterygopalatina und nach Prüfung anatomischer Varianten besonders extra- bzw. intrakranieller Shunts, Polyvenylalkohol-Partikel (500–700 µm) intravaskulär positioniert. Nach Eintritt der Flussverlangsamung wurden die A. pterygopalatina und A. maxillaris mit Platincoils bis zur vollständigen Stase embolisiert. Bei einem Patienten mit M. Osler kam es zur Rezidivblutung, die nach Embolisation der Gegenseite sistierte. Bei den restlichen Patienten trat posttherapeutisch im weiteren Verlauf keine Blutung mehr auf. Sieben der Patienten klagten über abnehmenden Kopfschmerz an den ersten zwei Tagen nach der Embolisation, ein Patient über zehn Tage. In einem Fall musste ein Aneurysma spurium der Leiste operativ revidiert werden. Fazit: Bei konservativ nicht beherrschbarem Nasenbluten stellt die selektive ipsilaterale Embolisation eine Alternative zum operativen Vorgehen dar. Indikationen, Vor- und Nachteile sollen im Vortrag dargestellt werden.