Article
Die Bedeutung einer Antileukoproteinase (SLPI) bei HPV-Infektionen in Kopf-Hals-Karzinomen
Search Medline for
Authors
Published: | April 19, 2011 |
---|
Outline
Text
Das SLPI-Gen und -Protein, eine Antileukoproteinase, sind im Vergleich von metastasierten Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (PK) zu nicht metastasierten PK signifikant herunterreguliert, wie eigene Vorarbeiten belegen. Ergebnisse von Untersuchungen an Tumorzellen haben kürzlich des Weiteren die Vermutung nahe gelegt, dass eine Reduktion von SLPI zur Freisetzung von zellulären Rezeptoren für HPV-Bindungsproteine führt, die wahrscheinlich HPV-Infektionen der Zelle überhaupt ermöglichen. Wir haben an 79 PK mit bekanntem SLPI-Expressionsmuster den HPV-Status bestimmt, um diesen Zusammenhang näher zu untersuchen.
An aus Frischgewebe gewonnener DNA von PK des Larynx (n=23), Hypopharynx (n=24), Mundhöhle (n=12) und der Tonsillen (n=20) ist der PCR-basierte Nachweis von HPV-DNA durchgeführt worden. Die Ergebnisse wurden mit dem SLPI-Expressionsmuster derselben Patienten korreliert.
Von 26 Patienten mit einer mittleren bis starken SLPI Expression waren 3 HPVpos und 23 HPVneg, bei einer geringen SLPI Expression (n=25) 9 HPVpos und 16 HPVneg. Die HPVpos PK (n=22) zeigten keine (n=10), eine geringe (n=9), mittlere (n=2) und starke (n=1) SLPI Expression. Bei fehlender SLPI-Expression (n=28) waren 11 Patienten HPVpos und 17 HPVneg.
Diese vorläufigen Ergebnisse zeigen erstmals einen Zusammenhang zwischen der SLPI-Expression und dem HPV-Status bei PK. Relevante HPV-Infektionen korrelieren signifikant mit verminderter SLPI-Expression. Schlussfolgernd kann angenommen werden, dass eine hohe SLPI-Expression mit einem protektiven Mechanismus gegen HPV-Infektionen korreliert, während eine niedrige SLPI-Expression eine HPV-Infektion fördert. SLPI scheint demnach eine entscheidende Rolle bei der HPV-Infektion von Schleimhautzellen zu spielen.