Zur Prävalenz von Persönlichkeitsstörungen bei Strafgefangenen
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Dissertation
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In der vorliegenden Untersuchung wurde die Prävalenz von Persönlichkeitsstörungen in einer norddeutschen Justizvollzugsanstalt untersucht. Die für dieses Gefängnis geltende Stichprobe umfasste 47 männliche Gefangene des geschlossenen Vollzugs.
Die Prävalenz von Persönlichkeitsstörungen betrug insgesamt 59 Prozent. In den verschiedenen Deliktkategorien variierten die Ergebnisse zum Teil deutlich. Der höchste Anteil persönlichkeitsgestörter Täter zeigte sich mit 81 Prozent in der Deliktkategorie "Raub und Erpressung" sowie mit 80 Prozent bei den Straftätern gegen die Körperliche Unversehrtheit. Die antisoziale Persönlichkeitsstörung war hier die dominanteste Diagnose. Bei den Tötungsdelinquenten konnte mit über drei simultan auftretenden Persönlichkeitsstörungen die höchste innere Komorbidität verzeichnet werden.
Die allgemeine Psychopathologie unterschied sich signifikant von jener der Allgemeinbevölkerung. Die Werte näherten sich überwiegend derjenigen der psychosomatischen Vergleichsgruppe an.
Die Ausgangshypothese bestätigt sich bei Gegenüberstellung mit vergleichbaren deutschen Studien, die deutlich niedrigere Werte für den Maßregelvollzug erhoben. Im Vergleich mit internationalen Studien unterschieden sich die Ergebnisse dieser Arbeit nicht wesentlich. In der Zusammenschau der Prävalenzen anderer klinischer Subpopulationen entsprachen die ermittelten Prävalenzen am ehesten denen klinischer Vergleichsgruppen psychiatrisch oder psychotherapeutisch behandelter Personen. Der in zahlreichen Studien gut dokumentierte Zusammenhang zwischen kriminellem Verhalten und der antisozialen Persönlichkeitsstörung konnte bestätigt werden. Die psychische Gesamtbelastung lag im Vergleich mit anderen deutschen Studien etwas höher. Es fielen vor allem die bis zu dreifach erhöhten Werte in den Skalen Aggressivität und paranoides Denken auf.
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Faculties
Medizinische Fakultät
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DFG Project uulm
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Keywords
Persönlichkeitsstörung, Strafgefangener, Personality disorders, Prisoners, DDC 610 / Medicine & health