Klinische Nachuntersuchung der operativen Therapie der Resektionsarthroplastik mit und ohne Sehnenaufhängung zur Behandlung der Rhizarthrose

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/139220
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1392203
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-80567
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2023-04-17
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Held, Manuel (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-03-30
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Rhizarthrose
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Fragestellung: Die Rhizarthrose ist ein häufiges Krankheitsbild mit bisher uneinheitlicher Therapie, insbesondere im operativen Bereich hat sich bisher keine Methode als eindeutig überlegen etabliert. In der vorliegenden Studie wurden die postoperativen Ergebnisse nach operativer Versorgung der Rhizarthrose nach durchgeführter Trapezektomie mit alleiniger Kapselraffung (KAP) mit der Resektions-Suspensions-Arthroplastik mittels Flexor carpi radialis-Sehne (FCR) oder Abductor pollicis longus-Sehne (APL) hinsichtlich Handkraft und -funktion, Schmerz und Zufriedenheit verglichen. Methodik: Im Zeitraum zwischen Januar 2015 und Dezember 2018 wurden an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Tübingen 245 Operationen aufgrund einer Rhizarthrose im Stadium II oder III durchgeführt. Im Rahmen der klinischen Nachuntersuchung wurde ein Gesamtkollektiv von 48 operierten Händen ausgewählt, aus den zugehörigen Akten Daten erhoben und eine postoperative Nachuntersuchung, im Median 29 Monate nach der Operation, durchgeführt. Es erfolgte eine klinische Untersuchung der Hände mit besonderem Fokus auf die Handkraft und die Beweglichkeit. Des Weiteren wurde die Funktionalität, das Vorhandensein von Schmerzen und die Patientenzufriedenheit mittels standardisierter Fragebögen wie dem „DASH (Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand)“-Fragebogen und dem „MHQ (Michigan Hand Questionnaire)“-Fragebogen erhoben. Ergebnisse: Insgesamt zeigten sich zufriedenstellende postoperative Ergebnisse sowohl bei den subjektiven als auch bei den objektiven Parametern. Die Operationsdauer unterschied sich nicht signifikant in Abhängigkeit der Methode, sondern abhängig vom Erfahrungsgrad des Operateurs und lag im Mittel bei 52 ± 17 Minuten. Die stationäre Liegedauer erwies sich mit 3 Tagen in der Gruppe FCR verlängert im Vergleich zu 2 Tagen in den anderen beiden Gruppen. Die postoperative Arbeitsunfähigkeit lag im Median bei 7 Wochen in der Gruppe KAP, 6 Wochen in der Gruppe FCR und 7,5 Wochen in der Gruppe APL (insg. 0- 39 Wochen). 81,3 % (39 von 48) der Patienten gaben an, „sehr zufrieden“ mit der Operation zu sein. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren 79,2 % der Hände, also 12 von 16 in der Gruppe KAP und jeweils 13 von 16 in den Gruppen FCR und APL in Ruhe schmerzfrei, bei Belastung waren 47,9 % der Hände, also jeweils 6 von 16 in den Gruppen KAP und APL und 11 von 16 in der Gruppe FCR, schmerzfrei. In 91,7 % (44 von 48) der Hände konnte ein Kapandji-Score von 9 oder 10 Punkten erreicht werden. Bei der Kraftmessung am Dynamometer wiesen die Ergebnisse eine große Streuung auf. Im Vergleich zu den Normwerten der Handkraft zeigte sich mit 92,5% in der Gruppe KAP, 104,6% in der Gruppe FCR und 91,5% in der Gruppe APL im Mittel keine relevante Einschränkung. In den Fragebögen zur Funktionalität der Hände wurde ein medianer DASH-Score von 13,8 Punkten in der Gruppe KAP sowie von 10,8 bzw 7,5 Punkten in den Gruppen FCR und APL (insg. 0- 75 Punkte; bestmöglicher Wert: 0 Punkte) erreicht. Der mediane MHQ-Punktwert lag bei 82,0 Punkten in Gruppe KAP, bei 80,0 Punkten in Gruppe FCR und bei 88,5 Punkten in Gruppe APL (insg. 17- 100 Punkte; bestmöglicher Wert: 100 Punkte). Der Vergleich der drei genannten Operationstechniken ergab keinerlei signifikante Unterschiede im postoperativen Outcome. Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt, dass aus den dargestellten Operationstechniken zur Behandlung der Rhizarthrose keine signifikanten Unterschiede in Funktion, Schmerz und subjektiver Patientenzufriedenheit resultieren. Sie beeinflusst daher die Operationspraxis an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen und leistet einen Beitrag zur Konsensfindung bezüglich des weiteren operativen Vorgehens. Eine Bestätigung der in der vorliegenden retrospektiven Studie gewonnenen Erkenntnisse durch eine prospektive Studie mit größerem Patientenkollektiv und somit größerer statistischer Power sollte erfolgen. Zudem ist die Analyse weiterer möglicher Einflussfaktoren auf das postoperative Outcome sowie insbesondere der Vergleich mit der endoprothetischen Versorgung noch ausstehend.

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