Aktuelle Neurologie 2006; 33 - P334
DOI: 10.1055/s-2006-953159

Satzmelodie beim idiopathischen Parkinson-Syndrom

W. Visser 1, U. Schlegel 1, S. Skodda 1
  • 1Bochum

Hintergrund: Die Parkinson-typische Dysarthrophonie ist nicht nur gekennzeichnet durch variabel ausgeprägte Störungen von Stimmbildung, Artikulation und Sprechtempo, sondern auch durch eine Veränderung der Satzmelodie.

Ziel: Charakterisierung und Quantifizierung der Satzmelodiebeeinträchtigung, dargestellt als Grundfrequenzvariation, bei Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom in Korrelation zu Krankheitsdauer, -schweregrad und Ausprägungsform.

Methoden: Bei jeweils 30 Patienten und altersgematchten Kontrollpersonen wurde die Grundfrequenzvariationsbreite (angegeben in Halbtonschritten) von Spontansprache und zwei definierten Leseaufgaben (Text, Frage-Antwort-Paare) mittels einer computergestützten Analyse bestimmt.

Ergebnisse: Die Grundfrequenzvariationsbreite der Spontansprache war bei Parkinson-Patienten im Vergleich zu Kontrollpersonen reduziert. Bei vorgegebenen Leseaufgaben und Frage-Antwort-Paaren entsprach die Grundfrequenzvariationsbreite jedoch weitgehend der von Kontrollpersonen.

Schlussfolgerungen: Parkinson-Patieten verfügen zwar prinzipiell über eine weitgehend uneingeschränkte Frequenzmodulationsbreite, setzen diese beim spontanen Sprechen aber nicht vollständig ein.