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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

13.09. - 15.09.2018, Bochum

Analyse der Behandlungs- und Rehabilitationskosten 556 peripherer Nervenverletzungen der oberen Extremität in Deutschland

Meeting Abstract

  • Konstantin Bergmeister - BG-Unfallklinik Ludwigshafen
  • presenting/speaker Leila Harhaus - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • Ulrich Kneser - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • Luisa Große-Hartlage - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen
  • Marius Beyersdorff - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 23. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Bochum, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc221

doi: 10.3205/18dgpraec221, urn:nbn:de:0183-18dgpraec2216

Published: September 20, 2018

© 2018 Bergmeister et al.
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Durch die erforderliche spezialisierte Therapie und den langen Heilungsprozess werden Nervenverletzungen als sehr kostenintensiv angesehen. Bisher existieren für Deutschland jedoch keine diesbezüglichen Kostenanalysen und die deutschen Behandlungsleitlinien (AWMF) beziehen sich auf schwedische und schweizer Daten. In dieser Studie werden die Kosten peripherer Nervenverletzungen im deutschen Gesundheitssystem evaluiert. Alle Patienten, die zwischen 01/2012 und 12/2017 in unserer Klinik mit einer bg-lichen peripheren Nervenverletzung behandelt wurden, wurden ausgewertet. Von allen Fällen mit einem abgeschlossenen Follow-up von 78 Wochen wurden die Kosten der akutstationären Behandlung, sowie der stationären Rehabilitation ausgewertet. Von 556 eingeschlossenen Fällen hatten 250 ein abgeschlossenes Follow-up. Das mittlere Alter der Patienten betrug 39.97 Jahre. 153 Patienten hatte eine isolierte Verletzung des N. medianus, welche Behandlungskosten von 3.569,94€ verursachten. 24 Pat. erlitten eine Verletzung des N. radialis mit Kosten von 3.166,14€. Isolierte N.ulnaris Verletzungen verursachten bei 57 Patienten im Mittel 2.650,25€. Bei 18 Pat. lag eine kombinierte N.medianus/N.ulnaris Läsion vor mit Kosten von 11.402,47€. In 123 Fällen (49%) waren zusätzlich eine oder mehrere Sehnen verletzt. Diese Fälle verursachten mittlere Akutbehandlungskosten von 5.085,53€ statt 2.660,16€. 16% der Pat. benötigten eine stationäre Rehabilitation mit mittleren Kosten von 5.842,35€ bei einer Aufenthaltsdauer von durchschnittlich 25,71 Tagen. Verletzungen von peripheren Nerven haben nicht nur funktionelle Folgen, sondern auch eine gesundheitsökonomische Bedeutung. Die Kosten für die akutstationäre Behandlung dieser Verletzungen sind vergleichbar mit den Daten aus der Schweiz und aus Schweden. Nahezu 50% der Pat. wiesen eine kombinierte Nerven/Sehnenverletzung auf, die zu einer Kostenerhöhung von 61% führten. Ein hoher Teil der Kosten entfiel auf die stationäre Rehabilitation.