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34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016)

13. - 16.01.2016, Berchtesgaden

Die klinische Herausforderung der Wundinfektion durch Pilze bei Schwerbrandverletzten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Bassem Daniel Mikhail - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Christoph Wallner - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Veronika Knop-Hammad - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Institut für Klinische Chemie, Transfusions- und Laboratoriumsmedizin, Bochum, Deutschland
  • Bjoern Behr - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Ole Goertz - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Marcus Lehnhardt - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Adrien Daigeler - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016). Berchtesgaden, Deutschland, 13.-16.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dav01

doi: 10.3205/16dav01, urn:nbn:de:0183-16dav010

Published: January 12, 2016

© 2016 Mikhail et al.
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Text

Einleitung: Pilzinfektionen der Verbrennungswunden sind zwar selten, jedoch die wichtigste späte Mortalitätsursache bei Schwerbrandverletzten. Bei VKOF 30 – 60% wird die Mortalität mit bis zu 70% in der Literatur angegeben.

Ziele: Ziel dieser Arbeit ist die Hervorhebung der klinischen Herausforderungen beim Management von Wundinfektionen durch Pilze anhand von gut dokumentierten, trivialen Fällen aus unserem Schwerbrandverletztenzentrum.

Methoden: Drei Kasuistiken mit Wundinfektionen durch Pilze bei VKOF > 30% aus dem Brandverletztenzentrum des berufsgenossenschaftlichem Universitätsklinikum Bergmannsheil werden kritisch analysiert und vorgestellt. Diese repräsentieren die drei relevanten Erregergruppen: Candida spp., Aspergillus spp. und Mucor spp. . Trotz der engmaschigen Kontrolle und der frühzeitigen Behandlung endeten diese drei Fälle bedauerlicherweise letal.

Der zeitliche Verlauf unter besonderer Hervorhebung der durchgeführten Diagnostik, der antibakteriellen und antimykotischen Therapie sowie der operativen Interventionen wird herausgearbeitet.

Weiterhin werden die aktuelle Richtlinien sowie englisch- und deutschsprachige Literatur zusammengefasst und bei den Kasuistiken diskutiert. Rechtfertigt die Wundkolonisation eine prophylaktische systemische antimykotische Therapie? Welche endogene (z.B. Multimorbidität) und exogene (z.B. Bauarbeiten in der Umgebung) Risikofaktoren müssen bei der Beurteilung berücksichtigt werden? Welches Behandlungsspektrum bietet sich unter Berücksichtigung der hohen Nebenwirkungen der systemischen Antimykotika an?

Ergebnisse: Die Diagnostik basiert hauptsächlich auf klinischem Verdacht, da die rechtzeitige Unterscheidung zwischen Infektionen versus Kontaminationen schwierig ist. Das therapeutische Fenster zur Behandlung von Wundinfektion durch Pilze ist sehr eng. Die radikale chirurgische Exzision mit zweizeitigem Vorgehen und lokaler sowie systemischer antimykotischer Therapie sind essentiell.

Schlussfolgerung: Klare Richtlinien zur rechtzeitigen Diagnostik und Behandlung von großflächigen Wundinfektionen durch Pilze bieten insuffiziente.

Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2]