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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Das Peer-Teaching Programm der LMU Co.Med – Prüfungserfolg und subjektiver Nutzen

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Barbara Obirei - Ludwig-Maximilians-Universität München, Medizinische Fakultät, LMU Co.Med (Curriculumsoptimierung Medizin), München, Deutschland
  • author Christine Wild-Bode - Ludwig-Maximilians-Universität München, Medizinische Fakultät, LMU Co.Med (Curriculumsoptimierung Medizin), München, Deutschland
  • author Daniela Salat - Ludwig-Maximilians-Universität München, Medizinische Fakultät, LMU Co.Med (Curriculumsoptimierung Medizin), München, Deutschland
  • author Elisabeth Schütz - Ludwig-Maximilians-Universität München, Medizinische Fakultät, LMU Co.Med (Curriculumsoptimierung Medizin), München, Deutschland
  • author Julia Scholz - Ludwig-Maximilians-Universität München, Medizinische Fakultät, LMU Co.Med (Curriculumsoptimierung Medizin), München, Deutschland
  • author Carolin Unterleitner - Ludwig-Maximilians-Universität München, Medizinische Fakultät, LMU Co.Med (Curriculumsoptimierung Medizin), München, Deutschland
  • author Daniela Lanzer - Ludwig-Maximilians-Universität München, Medizinische Fakultät, LMU Co.Med (Curriculumsoptimierung Medizin), München, Deutschland
  • corresponding author presenting/speaker Kathrin Dethleffsen - Ludwig-Maximilians-Universität München, Medizinische Fakultät, LMU Co.Med (Curriculumsoptimierung Medizin), München, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP5-073

doi: 10.3205/15gma328, urn:nbn:de:0183-15gma3288

Published: August 31, 2015

© 2015 Obirei et al.
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Outline

Text

Fragestellung/Einleitung: Prüfungsvorbereitende, veranstaltungsbegleitende sowie fächerübergreifende Tutorien im Sinne des peer-teaching [1] werden von der LMU Co.Med seit dem Wintersemester 2008/09 vorwiegend für Studierende im ersten Studienabschnitt (Vorklinik) angeboten. Im Fokus des Programmes stehen die Unterstützung der Lehre sowie die Diversifizierung und Personalisierung des ansonsten uniformen medizinischen Curriculums.

Die Tutorien werden von Studierenden der Medizin selbständig geleitet. Hierfür werden die Tutoren vor und während ihrer Tätigkeit didaktisch geschult und fachlich begleitet [2]. Zur Qualitätssicherung werden die Tutorien zusätzlich durch Teilnehmer und Fachdozenten strukturiert evaluiert. Studien zeigen die hohe Akzeptanz und die sehr gute Beurteilung durch die Teilnehmer [3].

Mehr als 70% der Studierenden besuchen dieses freiwillige und zusätzliche Angebot zwischen dem ersten und vierten vorklinischen Semester. Im letzten Studienjahr wurden über 1400 Unterrichtsstunden von 81 Tutoren geleitet und von durchschnittlich 15-20 Studierenden pro Veranstaltung besucht [4].

Ziel dieser Studie ist es, den objektiven und subjektiven Nutzen von Tutorien anhand des Prüfungserfolges und der Einschätzung der Teilnehmer zu analysieren.

Methoden: Bestehensquoten und Punktedifferenzen von Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern fachspezifischer Tutorien in Erst- und Nachklausuren von 2012 bis 2014 werden mit Chi-Quadrat- bzw. Kolmogorov-Smirnow-Test verglichen. Daten zweier Umfragen unter Teilnehmern (erste Umfrage: qualitativ mit Freitextfragen, die darauf basierende zweite Umfrage: quantitativ) zur Einschätzung des Nutzens und der Unterstützung durch den Besuch von Tutorien werden mit Methoden der qualitativen Inhaltsanalyse und der deskriptiven Statistik analysiert.

Ergebnisse: Bestehensquoten und Punktedifferenzen zeigen für die untersuchten Jahre das signifikant bessere Abschneiden von Teilnehmern der prüfungsvorbereitenden Tutorien in Nachklausuren gegenüber den Nichtteilnehmern (z.B. Biochemie: Bestehensquoten: p<0,01 in 2012 und 2013, p<0,05 in 2014; Punktezugewinn: p<0,001 in 2012 und 2014, p<0,05 in 2013). Vorläufige Analysen der quantitativen Umfrage ergeben, dass der in der vorgeschalteten qualitativen Umfrage von Teilnehmern genannte Nutzen der Tutorien, wie beispielsweise Wiederholung, Prüfungsvorbereitung und Motivation, unterschiedlich gewichtet wird. Demgegenüber wird sehr einheitlich über die Nutzung der Tutorien geurteilt: Mehr als 85% der Teilnehmer von Tutorien geben an, diese auch weiterhin besuchen zu wollen.

Diskussion/Schlussfolgerung: Teilnehmer von Tutorien zeigen gegenüber Nicht-Teilnehmern signifikant bessere Prüfungsleistungen in Nachprüfungen und planen, weitere Tutorien zu besuchen. Bei breiter und freiwilliger Nutzung scheinen die Teilnehmer unterschiedliche Unterstützungsaspekte der Tutorien zu nutzen. Dies weist auf eine gelungene Berücksichtigung individueller Lernbedürfnisse bei Steigerung des Prüfungserfolgs hin.


Literatur

1.
Ten Cate O, Durning S. Peer teaching in medical education: twelve reasons to move from theory to practice. Med Teach. 2007;29(6):591-599. DOI: 10.1080/01421590701606799 External link
2.
Eberhorn N, Dethleffsen K. Qualifizierung studentischer Tutoren - Zusammenspiel von individueller Unterstützung und strukturierter Schulung. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP375. DOI: 10.3205/14gma137 External link
3.
Eberhorn N, Schütz E, Breitner S, Mirzoyan L, Dethleffsen K. Peer-teaching - Akzeptanz im Curriculum. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP03_07. DOI: 10.3205/13gma027 External link
4.
Schütz E, Scholz J, Unterleitner C, Obirei B, Eberhorn N, Dethleffsen K. Berücksichtigung individueller Lernbedürfnisse - Das Peer-Teaching-Programm der LMU Co.Med. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocP334. DOI: 10.3205/14gma115 External link