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Ein neues computergestütztes Werkzeug für die Dokumentation von radiologischen Gelenkveränderungen bei rheumatoider Arthritis – erste Ergebnisse
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Published: | September 1, 2015 |
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Einleitung: Die radiographische Progression ist ein zentraler Outcome-Parameter bei der rheumatoiden Arthritis (RA)1. Das manuelle Scoren von Gelenkveränderungen mit den etablierten Verfahren (z.B. dem Sharp-Score) ist jedoch sehr zeitaufwendig und benötigt durchschnittlich etwa 30 Minuten pro Bildsatz2. In dieser Machbarkeitsstudie untersuchen wir ein neues Werkzeug für die computergestützte Dokumentation von Gelenkveränderungen bei RA.
Methoden: In einer Pilotstudie wurden 15 Röntgenbildsätze von 15 Patienten mit RA (12 weiblich, 3 männlich; Alter im Mittel 70,9 ± 4,8 Jahre) in 82 Bereichen (54 an den Händen, 28 an den Füßen) auf Erosionen, Gelenkspaltverschmälerung und Knochenmineralisierung untersucht. Die Auswertung der Röntgenbilder wurde als Konsens von zwei erfahrenen Readern durchgeführt. Ein vom ersten Autor entwickeltes, computergestütztes Dokumentationssystem stellt ein einheitliches Modell der Hände und Füße zur Verfügung, in das auf einem Tablet mit einem Stift alle erkannten Erosionen, Gelenkspaltverschmälerung, (Sub-)Luxation sowie Demineralisierung übertragen werden (vgl. Abbildung 1 [Abb. 1]). Das Werkzeug berechnete daraufhin den Ratingen-Score3 sowie den Sharp/van der Heijde-Score4 automatisch aus den dokumentierten Gelenkveränderungen. Desweiteren wurde die Zeit für die Dokumentation im Computer gemessen.
Ergebnisse: Der Zeitaufwand für die Dokumentation der Gelenkveränderungen in allen Bereichen betrug im Mittel 16,0 ± 6,2 Minuten (Bereich: 6–31 Minuten; Median: 15 Minuten) pro Bildsatz. Die automatisch berechneten Werte der Gelenkscores waren 17,9 ± 14,1 Punkte (Bereich: 1–50 Punkte; Median: 13 Punkte) für den Erosions-Score nach der Ratingen-Methode sowie 32,5 ± 28,0 Punkte (Bereich: 2–97 Punkte; Median: 27 Punkte) für den Erosions-Score und 54,7 ± 27,0 Punkte (Bereich: 11–105 Punkte; Median: 52 Punkte) für den Gelenkspaltverschmälerungs-Score nach der Sharp/van der Heijde-Methode.
Schlussfolgerung: Das neue Werkzeug ermöglicht eine einfache und schnelle Dokumentation. In dieser Pilotstudie war der Zeitaufwand für die Bewertung und Dokumentation der Gelenkveränderungen in den Händen und Füßen bei Patienten mit RA deutlich geringer als die in der Literatur angegebenen Werte2. Aus den gleichen Quelldatensätzen werden vom System mehrere Gelenk-Scores automatisch berechnet. Diese Merkmale können das Scoren von Röntgenbildern im Verlauf nicht nur in klinischen Studien erleichtern, sondern bieten möglicherweise auch Vorteile für die rheumatologische Routine.