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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Autologe Fettgewebstransplantation zur Korrektur von Form- und Volumenasymmetrien nach rekonstruktiven Brusteingriffen: Analyse von Morbidität und Resorptionsrate

Meeting Abstract

  • Yves Harder - Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität München, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Daniel Müller - Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität München, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Abu A. Allan - Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität München, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Farid Rezaeian - Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität München, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Maximilian Eder - Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität München, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Laszlo Kovacs - Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität München, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Hans-Günther Machens - Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität München, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München
  • Jan-Thorsten Schantz - Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität München, Plastische Chirurgie und Handchirurgie, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch891

doi: 10.3205/13dgch891, urn:nbn:de:0183-13dgch8910

Published: April 26, 2013

© 2013 Harder et al.
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Text

Einleitung: Residuelle Form- und Volumenasymmetrien der Brust nach brusterhaltender Therapie (BET) und rekonstruktiven Brusteingriffen werden immer häufiger mit autologer Fettgewebstransplantation (i.e. Lipofilling) korrigiert. Der vermeintlich einfache chirurgische Eingriff geht mit einer Morbidität einher, dessen Rate unklar ist. Die radiologische Nachsorgeuntersuchung der erkrankten Brustdrüse kann beeinflusst werden. Ob die Lokalrezidiv- oder de novo Tumorinduktionsrate nach Lipofilling tatsächlich erhöht ist, ist nicht restlos geklärt. Ziel der Studie war es, die Morbidität des Eingriffs, die Resorptionsrate des Fetts und die Patientenzufriedenheit nach diesen Refinement-Operationen mittels objektiven Massnahmen zu analysieren.

Material und Methoden: Es erfolgte eine konsekutive Analyse von 63 Eigenfettinjektionen bei 43 Patientinnen (50 Rekonstruktionen, 7 BET, 6 andere) während eines Zeitraums von 25 Monaten mit Bestimmung des mittleren Injektionsvolumens, der Resorptionsrate, der Morbidität und der Patientenzufriedenheit. Faktoren wie Alter, Größe, Gewicht, vorgängige chirurgische Eingriffe sowie Risikofaktoren (Nikotin, Diabetes mellitus, Bestrahlung der Brust oder der Brustwand und aktuelle Medikation) wurden erhoben. Die Dokumentation erfolgte mittels Fotografie und die Volumenmessung mittels 3-D Oberflächenscan vor und nach dem Eingriff in standardisierten Abständen.

Ergebnisse: Mittleres Injektionsvolumen: 140ml (30ml - 303ml). Durchschnittliche Resorptionsrate nach 1,5 Jahren: 41% (37% - 51%). Peri- und postoperative Morbidität: Infektionsrate: 0%; Fettgewebsnekroserate: 6%; Asymmetrie und Sensibilitätsstörung Spenderregion: 3%. Patientenzufriedenheit (Form, Größe und Konsistenz): sehr gut: 31%; gut: 66%; mäßig: 3%; schlecht: 0% (n = 23 Patientinnen nach 12 Monaten).

Schlussfolgerung: Refinement-Operationen mittels Lipofilling bieten unter standardisierten Bedingungen eine sichere Maßnahme, um Form- und Volumenasymmetrien nach rekonstruktiven Eingriffen und/oder Bestrahlung der Brust deutlich zu verbessern. Der Eingriff geht mit einer äußerst geringen Morbidität einher, die Fettgewebsrate ist vorhersehbar und die Patientenzufriedenheit sehr hoch. Es ist jedoch zu erwähnen, dass randomisierte Langzeitstudien unter Berücksichtigung verschiedenster systemischer Faktoren und lokaler Gegebenheiten des Spender- und Empfängergebiets bislang noch ausstehen, insbesondere was die definitive Resorptionsrate und die onkologische Sicherheit angeht.