Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-29949
Titel: Früh- und Langzeitergebnisse von Patienten mit Re-Operation der Aortenwurzel
VerfasserIn: Heubner, Lars
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2018
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Aorta
Freie Schlagwörter: Aortenwurzel
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Früh- und Langzeitergebnisse von Patienten mit Re-Operation der Aortenwurzel Hintergrund: Der komplette Aortenwurzelersatz (AWE) als chirurgische Therapie zur Be-handlung von Aortenwurzelaneurysmen oder Endokarditiden der Aortenklappe mit paraval-vulärer Abszessbildung hat sich als Goldstandard durchgesetzt. Vorliegende Studien belegen, dass dieser als Erstoperation mit niedriger perioperativer Mortalität und einem guten Lang-zeitergebnis durchgeführt werden kann. Jedoch gibt es bislang wenige Untersuchungen zum Aortenwurzelersatz als Re-Operation bei kardial voroperierten Patienten. Wir untersuchten das kurz- und langfristige Überleben und die Rate an Komplikationen von Patienten mit Aor-tenwurzelersatz nach vorheriger Operation am Herzen im Zeitraum der letzten 20 Jahre am Universitätsklinikum Homburg. Patienten und Methoden: Im Zeitraum von September 1995 bis April 2015 erhielten 130 Patienten am Universitätsklinikum Homburg einen AWE als Re-Operation, in 50 Fällen nach vorherigem kompletten AWE (Gruppe I) und in 80 Fällen nach vorherigem Aortenklappener-satz oder vorheriger -rekonstruktion (Gruppe II). Das durchschnittliche Alter betrug in Grup-pe I 55 ± 17 Jahre und 58 ± 18 Jahre in Gruppe II (p=0,314), der durchschnittliche logistische EuroSCORE betrug 20 ± 16 % in Gruppe I und 24 ± 23 % in Gruppe II (p=0,922). Die Indi-kationen für die Operation waren: akute Endokarditis (n=65), Aneurysma der Aorta ascendens (n=37), Prothesendegeneration (n=27), Aortendissektion (n=1). Der Aortenwurzelersatz wur-de durchgeführt als aortenklappenerhaltender Ersatz (n=8) mittels gerüstfreier biologischer (n=67) oder mechanischer (n=46) Kombinationsprothese sowie mittels pulmonalem Autograft (n=9). Ergebnisse: Die operative Letalität betrug für beide Gruppen 10,0 % (n=13), 8 % in Gruppe I (n=4) und 11,3 % in Gruppe II (n=9, p=0,548). In Gruppe II war die Letalität höher bei Pati-enten mit akuter Endokarditis im Vergleich zu Patienten, die elektiv operiert wurden (15,8 % gegen 7,1 %, p=0,296). Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen in Bezug auf die Rate an postoperativen Komplikationen wie Rethorakotomie, Schlaganfall, Notwendigkeit der Implantation eines Schrittmachers, postoperatives Nierenversagen oder verlängerte Beatmung oder Rate an Wundinfektionen (p=0,423). Die 5-, 10- und 15-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeiten betrug für Gruppe I 80,6 % (SE 6,4 %), 71,5 % (SE 8,4 %) und 62,5 % (SE 11,1 %) sowie für Gruppe II 80,7 % (SE 4,5 %), 56,2 % (SE 6,2 %) und 35,4 % (SE 7,0 %). Die Langzeitüberlebenswahrscheinlichkeit von Patienten, die zum Zeitpunkt der Re-Operation eine aktive Endokarditis aufwiesen, war vermindert (p<0,001). Die 15-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit zeigte sich zudem reduziert bei Patienten, die einen Zusatzeingriff benötigten: 10,5 % (SE 9,8 %) gegen 48,7 % (SE 6,7 %), sowie bei Pati-enten, die zum Operationszeitpunkt älter als 60 Jahre waren: 26,8 % (SE 7,2 %) gegen 59,8 % (SE 9,6 %). Die beste 10-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit hatten Patienten, die einen aor-tenklappenerhaltenden Eingriff erhielten (100 %). Als unabhängige Faktoren, die mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert sind, fanden wir ein höheres Alter, eine Endokarditis sowie die Notwendigkeit eines Zusatzeingriffes und ein höheres Alter in der multivariaten Auswer-tung. Zusammenfassung: AWE nach vorheriger Operation am Herzen kann mit einer vertretbaren perioperativen Letalität und guten Langzeitergebnissen durchgeführt werden. Ein höheres Alter, das Vorhandensein einer Endokarditis und die Notwendigkeit eines Zusatzeingriffes verschlechtern die Ergebnisse.
Early and long-term outcomes for patients undergoing reoperative aortic root replace-ment Objectives: There are limited data on aortic root replacement (ARR) in patients with previous cardiac surgery. We analysed short-term and long-term results for patients with ARR after previous cardiac surgery. Patients and Methods: From September 1995 to April 2015, 130 patients underwent reoper-ative ARR. Fifty patients had undergone ARR previously (Group I), 80 had been treated by isolated aortic valve repair or replacement (Group II). The primary indications for surgery were active endocarditis in 65 patients (50%), aneurysmatic root dilatation in another 37 (28.5%) and valve failure in 27 (20.8%). Results: Overall hospital mortality was 10% (n=13). Survival at 10 and 15 years was 59.4% and 40.6% respectively. Survival at 10 and 15 years was 71.5% and 62.5% in group I and 56.2% and 35.4% in group II, respectively (p=0.14). Survival was significantly worse in pa-tients operated for active endocarditis (23.7% vs 56.4% at 15 years; p<0.001). Inferior 15-year survival was also observed for patients requiring concomitant surgery for cardiac comorbidities (10.5% vs 48.7%; p=0.003) and in the elderly (≥60 years; 26.8% vs 59.5%; p<0.001). Ten-year survival was best in patients after valve preserving root replacement (100%). Multivariable analysis revealed age, active endocarditis and concomitant surgery for cardiac comorbidities as risk factors for death. Conclusion: ARR after previous cardiac surgery can be performed with reasonable short-term and long-term survival. It is inferior in patients with active endocarditis or cardiac comorbidities and in the elderly. In these scenarios, less invasive procedures may be consid-ered where applicable.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-299499
hdl:20.500.11880/28344
http://dx.doi.org/10.22028/D291-29949
Erstgutachter: Schäfers, Hans-Joachim
Tag der mündlichen Prüfung: 13-Mär-2019
Datum des Eintrags: 22-Nov-2019
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Chirurgie
Professur: 
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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