Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-27738
Titel: Prospektive Erhebung von Angst, Stress und Schmerzen im Rahmen dermatochirurgischer Eingriffe und Beeinflussbarkeit dieser Parameter durch Musik, Wärme und menschlicher Nähe
VerfasserIn: Hubner, Wakiko
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2018
Erscheinungsort: Homburg/Saar
Kontrollierte Schlagwörter: Angst
Stress
Schmerz
Wärme
Freie Schlagwörter: menschliche Nähe
dermatochirurgischer Eingriff
Beeinflussbarkeit
Musik
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: 1.1 Summary Dermatosurgery is mainly performed in local anesthesia on awake patients. So far there are no valid data on the perioperative pain, anxiety and stress of these patients. One possible method for standardized assessment of the patients’ stress level is the Analgesia Nociception Index (ANI®), recorded by the ANI® monitor (Mdoloris Medical Systems©). The ANI® can have values between 0 and 100, whereby 100 means relaxation level at its maximum. In the past, there have been studies conducted, in which music was used to reduce anxiety and stress during surgical procedures in different disciplines as gynecology, cataract and vascular surgery (CRUISE et al., 1997; DAVIS, 1992). The influence of warmth or hand holding on anxiety and stress during surgical procedures under local anesthesia has been analyzed rather less. The aim of the present study was to assess patients' stress experience during dermatosurgical procedures and to investigate whether they could be influenced by music, warmth, or hand holding. The following data were collected in 65 patients: pain was assessed by using the Numerical Rating Scale at three different times, the anxiety was assessed preoperatively using two kinds of questionnaires, the HADS-D and the STAI-G, and the stress level was recorded as the Analgesia Nociception Index (ANI®) during surgery. It was planned to examine whether these parameters can be influenced by music, warmth or hand holding. The patients were randomized divided into four groups with the corresponding conditions "music", "warmth", "handholding" and "standard operating condition". In addition, five surgical phases were defined: "disinfection", "local anesthesia", "incision", "coagulation" and "suture". As patients did not have any pain at any of the three measured times, a further evaluation of pain as a symptom was not done. The questionnaires also showed that up to 25% of the patients had severe symptoms of anxiety preoperatively. The ANI® did not show significant differences in the global single factor variance analyses due to the reduced case number, but in Fisher's Least Significant Difference were significant effects during "disinfection" and "incision" between “standard operating condition” and "music" and "handholding". This shows that "music" and "handholding" can reduce stress, especially during phases, in which a higher level of anxiety and stress is assumed. Disinfection is usually perceived as cold and unpleasant and incisions are often combined with anxiety and fear, since at that time patients are unsure of the effect of the local anesthetics. However, further investigations are needed in order to make a definitive statement about the influence of music, warmth and handholding on perioperative pain, anxiety and stress.
1.2 Zusammenfassung Dermatochirurgische Eingriffe werden überwiegend in Lokalanästhesie am wachen Patienten durchgeführt. Bisher existieren keine validen und objektivierbaren Daten zum perioperativen Schmerz-, Angst- und Stresserleben dieser Patienten. Eine mögliche Methode zur standardisierten Erfassung des Stressniveaus bietet der Analgesia-Nociception-Index (ANI®), der über den ANI®-Monitor der Firma Mdoloris Medical Systems© aufgezeichnet wird. Dabei kann der ANI® Werte zwischen 0 und 100 annehmen, wobei 100 maximale Entspannung bedeutet. Bislang gab es Untersuchungen mit Musik als Mittel zur Angst- und Stressreduktion während chirurgischer Eingriffe z.B. in der Gynäkologie, Katarakt- und Gefäßchirurgie (CRUISE et al., 1997; DAVIS, 1992). Der Einfluss von Wärme oder menschlicher Nähe auf das Angst- und Stresserleben während operativer Eingriffe in Lokalanästhesie wurde nur vereinzelt analysiert. Ziel der vorliegenden Studie war es, das Stresserleben der Patienten während dermatochirurgischer Eingriffe zu erheben und zu untersuchen, ob sich dieses durch supportive Maßnahmen wie Musik, Wärme oder menschliche Nähe beeinflussen läßt. An 65 Patienten wurden folgende Daten erhoben: Die Erfassung von Schmerz erfolgte über die Numerische Ratingskala zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten, die Angst wurde präoperativ über Fragebögen, den HADS-D und das STAI-G, erfasst und das Stressniveau wurde anhand des Analgesia-Nociception-Index (ANI®) während des operativen Eingriffs gemessen. Es sollte geprüft werden, ob sich diese Parameter durch supportive Maßnahmen wie Musik, Wärme oder menschliche Nähe beeinflussen lassen. Dazu wurden die Patienten in vier Gruppen mit den entsprechenden Bedingungen „Musik“, „Wärme“, „menschliche Nähe“ und „Standard-OP Bedingung“ randomisiert unterteilt. Zudem wurden fünf operative Phasen definiert: „Desinfektion“, „Lokalanästhesie“, „Schnitt“, „Koagulation“ und „Naht“. Der Schmerz ergab keine Möglichkeit zur Auswertung, da die Patienten zu keinem der erhobenen Zeitpunkte Schmerzen empfanden, unabhängig von der Patientengruppe. Auch die Fragebögen ergaben nur in max. 25% eine schwere Angstsymptomatik präoperativ. Der ANI® zeigte aufgrund der kleinen Fallzahl keine signifikanten Unterschiede in der globalen einfaktoriellen Varianzanalyse, aber in der Testung nach Fisher’s Least Significant Difference ergaben sich signifikante Effekte in den Phasen „Desinfektion“ und „Schnitt“ für die Gruppen mit „Musik“ und „menschliche Nähe“. Dies zeigt, dass die supportiven Maßnahmen „Musik“ und „menschliche Nähe“ durchaus eine Reduktion des Stresserlebens bewirken können, besonders in zwei angst-, bzw. stressbehafteten Phasen der Operation in Lokalanästhesie wie die Desinfektion, die meist als kalt und unangenehm empfunden wird und der Schnitt, da die Wirkung des Lokalanästhetikums noch für den Patienten unklar ist. Jedoch ergab sich, dass weitere Untersuchungen benötigt werden, um eine definitive Aussage über die Beeinflussbarkeit der Parameter Schmerz, Angst und Stress durch supportive Maßnahmen treffen zu können.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-277386
hdl:20.500.11880/27345
http://dx.doi.org/10.22028/D291-27738
Erstgutachter: Müller, Cornelia
Tag der mündlichen Prüfung: 18-Jun-2018
Datum des Eintrags: 6-Feb-2019
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Dermatologie
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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