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Strauß, Strauß, Eduard Familie
Eduards Enkel Eduard (II) Leopold Maria: * 1910-03-2424.3.1910 Wien, † 1969-04-066.4.1969 Wien. Dirigent. Sohn von Josef d. J. (1868–1940), erlernte mit 6 Jahren das Geigenspiel, besuchte nach der Grundschule die Walter-Realschule, danach die Handelsakad. und entschloss sich mit 12 Jahren zum Musikerberuf. Er absolvierte die Wiener MAkad. und nahm Privatstunden in Klavier, Horn, Violine und Gesang. Zunächst wirkte er als Korrepetitor in der Auer-Weissgerber Gesangschule in Wien, ab 1939 leistete er Kriegsdienst. 1946–56 hatte er eine Anstellung als Lehrer und Korrepetitor an der Opernklasse am Konservatorium der Stadt Wien inne, debütierte 1949 als Dirigent. Er leitete das Niederösterreichische Tonkünstlerorchester bei einem von der Johann St.-Gesellschaft veranstalteten Johann-St.-Ball und konzertierte am 24.9.1949 vor dem St.- Lanner-Denkmal mit den Wiener Symphonikern. Seiner Ehe mit einer Schülerin, der jungen polnischen Sopranistin Elisabeth Josefa Pontes, geschlossen am 27.12.1950, entstammt Sohn Eduard. Zum 150. Geburtstag von Johann St. Vater gab er ein Konzert mit den Wiener Symphonikern im Musikverein und brach zu seiner ersten Tournee nach Deutschland und in die Schweiz auf. Fortan gastierte er u. a. in Manila (1956), Seoul (1958, 1962), Moskau (1960), Kairo (1961), Paris (1962, 1964), London (1963, 1964, 1966). Zwischen 1957/66 leitete er 137 Konzerte in 36 japanischen Städten mit dem Tokyo Symphony Orchestra. 1966 gründeten Oskar Goger und der ORF als fixe Tournee-Kapelle das Wiener Johann St. Orchester mit Musikern aus verschiedenen Ensembles. Im Herbst 1966 führte ihn ein Gastspiel nach Kanada und in die USA; im gleichen Jahr wurde ein Konzert mit dem BBC Concert Orchestra unter seiner Leitung, dem er eine Einführung zu den Musikstücken voranstellte, vom Fernsehen aufgezeichnet und am 12.3.1967 anlässlich von „100 Jahre Donauwalzer“ gesendet. Am 19.1.1969 leitete er das Grand Orchestre Symphonique beim belgischen Namur Festival. Es war sein letztes Konzert, denn im selben Jahr verstarb er in Wien an einer Embolie. Seinen Dirigierstil, frei von Sentimentalität, falschem Pathos und schleppenden Tempi, dokumentieren einige Plattenaufnahmen, wobei er als Interpret von Musik seiner Ahnen und jener von W. A. Mozart und F. Schubert begegnet. Er galt als beherrschte und elegante Persönlichkeit.

Sein Sohn Eduard (III) Josef: * 21.4.1955 Wien. Richter. Er betätigt sich neben seiner Richtertätigkeit als Sänger im Wiener Männergesang-Verein und seit 1995 in der Chorvereinigung Schola Cantorum (seit 2013 deren Präsident) in Wien. An der St.-Forschung interessiert, befasst er sich mit Familiengeschichte, unterstützt die St.-Pflege und ist Mitglied zahlreicher St.-Gesellschaften in aller Welt und seit 1995 Obmann des 1989 gegründeten Vereins Wiener Institut für Strauss-Forschung.


Gedenkstätten
Ehrengrab Wr. Zentralfriedhof (s. Abb.).
Literatur
(Chronologisch:) K. Reinöhl/M. Schönherr, Joh. St. Vater 1954; M. Hürlimann (Hg.), Die Walzerdynastie St. in Zeugnissen ihrer selbst u. ihrer Zeitgenossen 1976; M. Schönherr, Lanner, St., Ziehrer. Synoptisches Hb. der Tänze u. Märsche 1982; F. Mailer (Hg.), Joh. St. Briefe u. Dokumente, 9 Bde. 1983ff; P. Kemp, Die Familie St. Gesch. einer Musikerdynastie 1987; N. Rubey (Hg.), Die Fledermaus. Mitt.en des Wr. Instituts für St.-Forschung 1990ff; L. Finscher/A. Riethmüller (Hg.), Joh. Strauß. Zwischen Kunstanspruch u. Volksvergnügen 1995; K. Bellak, Caroline St. in Hainfeld 1995; Th. Aigner, Olga Smirnitskaja. Die Adressatin von 100 Liebesbriefen von Joh. St. 1998; H. Knaus/W. Sinkovicz, Joh. St. 1999; F. Miller, Joh. St. Vater. Der musikalische Magier des Wr. Biedermeier 1999; W. Pass/M. Fink (Hg.), [Kgr.-Ber.] Straussiana 1999. Wien 1999, 3 Bde. 2002/03; O. Brusatti/I. Sommer, Jos. St. 1827–1870. Delirien u. Sphärenklänge 2003; NGroveD 24 (2001); MGG 12 (1965); www.johann-strauss.at (10/2014); M. Lorenz, Familie Trampusch - geliebt und totgeschwiegen (http://members.aon.at/michaelorenz/strauss/; 12/2005).

Autor*innen
Margareta Saary
Letzte inhaltliche Änderung
12.5.2023
Empfohlene Zitierweise
Margareta Saary, Art. „Strauß, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 12.5.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00137265
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof (Zweite Inschrift, Eduard Strauß II.)© 2021 Hermann Zwanzger
© 2021 Hermann Zwanzger

DOI
10.1553/0x00137265
GND
Strauß, Eduard: 119450704
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Strauß, Eduard: 140653287
OBV
Weiterführende Literatur

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