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Steiner, Steiner, true Karl
* 1912-03-1212.3.1912 Wien, † 2001-06-2020.6.2001 Belleville, Ontario/CDN. Pianist und Klavierpädagoge. Studierte 1931–34 Musikwissenschaft an der Univ. Wien (bei E. Wellesz, R. Lach, A. Orel; kein Abschluss) und erhielt 1932–35 Klavierunterricht von Olga Novakovic am Konservatorium für volkstümliche Musikpflege. Nach einigen Kompositionsversuchen (1931–34, im Stil K. Weills und H. Eislers) widmete sich St. v. a. der Interpretation von Klaviermusik der sog. Zweiten Wiener Schule. Zahlreiche musikalische Aktivitäten in der Wiener Arbeiter-Musikbewegung und auch in der Kabarettszene. 1935 (externe) Staatsprüfung für Musik, 1936 Eröffnung einer privaten Klavierschule, die 1937/38 zu einer MSch. erweitert wurde. Ab dem Wintersemester 1937/38 hielt St. weiters Klavierseminare unter den Fittichen des Wiener Volksbildungsvereins Apolloneum. Im Dezember 1938 ins Konzentrationslager Dachau/D deportiert, konnte er 1939 noch nach Shanghai/VCR emigrieren (Exil), wo er zunächst als Tanz- und Unterhaltungsmusiker tätig war. 1949 übersiedelte St. nach Montreal/CDN, wo er seinen bereits guten Ruf als Pianist weiter festigen konnte und 1965–85 an der Musikfakultät der McGill-Univ. unterrichtete; bis 1989 noch private Unterrichtstätigkeit. Gastvorträge in Wien und New Orleans/USA. Er förderte besonders das Klavierwerk H. E. Apostels, J. Schloß’, H. Jelineks und E. Steuermanns, mit denen er in persönlichem Kontakt stand.

Auch St.s Schwester Therese (Terczi, Terczy; * 24.2.1916 Wien, † 23.7.1942 Auschwitz/Deutsches Reich [Oświęcim/PL]) war Schülerin von O. Novakovic und trat als Pianistin hervor.


Ehrungen
Ehrenkreuz f. Wissenschaft u. Kunst I. Klasse 2000; Chevalier du Québec.
Schriften
Julius Schloss in ÖMZ 43 (1988). Nachlass: Archiv der GdM.
Literatur
H. Krones (Hg.), An: K. St., Shanghai 2013; A. Gaub in Institute for Canadian Music. Newsletter 1 (2003), H. 2 (online); Ch. Baier in ÖMZ 43 (1988); U. Fendel in ÖMZ 52/9 (1997); ÖMZ 55/8–9 (2000), 80 u. 56/8–9 (2001), 78; Orpheus im Exil 1995; www.schoenberg.at (11/2005).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
24.11.2014
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Steiner, Karl‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 24.11.2014, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00107560
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x00107560
GND
Steiner, Karl: 1044452234
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