Field trip guide

"Wein auf Stein" oder "Vom Stein zum Wein". Beziehungen von Rebsorte zu Gesteinslage und Wein-Eigenart im Gebiet Barr-Andlau (Elsaß, Frankreich). (Exkursion J am 21. April 1995)

Sittler, Claude

Kurzfassung

Inwieweit unterschiedliche Weinbergsböden die Eigenart der Elsässischen Weine bedingen, soll hier an einigen Beispielen aus dem Mittleren Elsaß erläutert werden. Am Vogesen-Berghang, zwischen Barr und Andlau befinden sich, in kaum 3 km Abstand voneinander, hochgeschätzte Weinlagen, wovon fünf bestklassifizierte Grand Cru Lagen sich auf ganz unterschiedlichen Gesteinen befinden. Da hier identische Mesoklimabedingungen vorliegen, besteht die Möglichkeit den Einfluß des Bodens auf die Rebsorte und auf die vom Boden übermittelte persönliche Note der Weine zu erfassen. Die Gegend von Barr-Andlau ist auch hochinteressant wegen der Mannigfaltigkeit der geologischen Verhältnisse. Vom ältesten Grundgestein der Vogesen (den Weiler-Schiefern, Oberkambrium-Unteres Ordoviz) bis zu den jüngsten Holozänen Schuttfächern reichen die Weinberge. Die Rebflächen mit Herkunftsbezeichnung (A.O.c.) befinden sich hier sowohl am Gebirgsrand auf Granit, Weiler und Steiger Schiefern, Buntsandstein, als auch in der Vorhügelzone des Bruchfelds von Barr auf Doggerkalken und Mergeln, eisenhaItigen Kalksandsteinen und tertiären Randkonglomeraten mit verschiedenartigen Geröllen. Die Verwitterungsprodukte und Abschwemmassen dieser Gesteine sowie quartäre Schuttfächer und alluviale Kegel bilden auch Weinbergsböden, sowohl westlich wie östlich der inneren Hauptverwerfung des Oberrheingrabens.

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