Field trip guide

Exkursion in das Nahe-Bergland und in die Randgebiete des westlichen Mainzer Beckens am 18. April 1974

Geib, Karl Wilhelm; Sonne, Volker

Kurzfassung

Die Fahrt führt uns zunächst das Nahetal aufwärts. Zur Linken liegt auf einem Bergkegel die Ebernburg, bekannt als die Burg des Reichsritters Franz von Sickingen, der Martin Luther vor dem Wormser Reichtag hier Asyl anbot. Bald erreichen wir zur Rechten die Steilwände des Rotenfels, wo die Nahe, bedingt durch die Widerständigkeit des Quarz-Rhyoliths des Kreuznacher Massivs, besonders imposante Steilhänge schaffen konnte. Die Steilwand der "Bastei" ist mit rund 200 m die höchste Deutschlands außerhalb der Alpen. Die hellroten bis gelblichroten Felsen sind im Frühjahr oft hellgelb durch das blühende, anspruchslose Steinkraut (Alyssum montanum L.). Die Steilwände mit der sich anschließenden Hochfläche sind Naturschutzgebiet. Auf den kargen, aber gut durchwärmten Böden wachsen in Nischen und Runsen der Steilwand sowie am Rande der Hochfläche zahlreiche Pflanzen der pontischen Steppenheide. Am Westrand des Kreuznacher Massivs stehen Schichtgesteine des Unterrotliegenden an. Es handelt sich um Tonsteine und Sandsteine der Kuseler Gruppe. Auf ein hier eingelagertes Kohlenflöz betrieb im vorigen Jahrhundert die Grube Gevatterschaft einen kurzlebigen Bergbau. Von der Grube ist heute nichts mehr erkennbar. Die Schichten des Unterrotliegenden wurden bei der Intrusion des Kreuznacher Quarz-Rhyoliths mit hochgewölbt. Sie sind steilgestellt und zeigen infolgedessen ein umlaufendes Streichen.

Keywords

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