Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - P68
DOI: 10.1055/s-2008-1078355

Evaluation von benignen und malignen axillären Lymphknoten mittels Kontrastmittel Ultraschall mit Tissue-Harmonic-Imaging-Modus (THI)

I Steppan 1, D Reimer 1, E Müller-Holzner 1, C Marth 1, AG Zeimet 1, F Aigner 1, M Mitterberger 1, J Gradl 1, L Pallwein 1, F Frauscher 1
  • 1Univ. Frauenklinik Innsbruck, Anichstr. 35, A-6020 Innsbruck

Fragestellung: Erhöhte Vaskularität stellt ein charakteristisches Kriterium der Malignität dar und findet im Doppler-Ultraschall Anwendung zur Differenzierung zwischen gutartigen und bösartigen Läsionen. Mit speziellen Ultraschall-Kontrastmitteln kann die Gefäßarchitektur einer Läsion deutlicher dargestellt werden, und der Blutfluss als auch die vaskuläre Mikroanatomie identifizieren werden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es die sonographischen Dignitätskriterien axillärer Lymphknoten beim Brustkrebs unter Verwendung von Ultraschall Kontrastmittel zu evaluieren.

Methode: Bei 92 Patientinnen mit Brustkrebs wurden insgesamt 120 axilläre Lymphknoten untersucht. Vor der Axilladissektion wurde bei allen Patientinnen, neben dem Standard B-Modus eine Farb- und Power-Doppler-Sonographie mit und ohne Kontrastmittel unter Anwendung des Tissue-Harmonic-Imaging-Modus (THI) der axillären Lymphknoten durchgeführt. Bestimmt wurden: Metrik (max. Durchmesser und Volumen des Lymphknotens, max. Durchmesser und Volumen des Hilus), Form (oval, rund, irregulär), Ausmaß der Durchblutung und Anzahl der Gefäße des Lymphknotens sowie die Kinetik der Kontrastverstärkung. Die erhobenen Ultraschalldaten wurden mit dem histologischen Ergebnissen verglichen.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Größe der 120 axillären Lymphknoten war 1,5cm (0,5 bis 3,4cm). Von allen 120 axillären Lymphknoten waren in der pathologischen Untersuchung 80 (67%) bösartig und 40 (33%) zeigten eine gutartige Histologie. Im Standard-B-Modus zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied in der Gesamtzahl der Gefäße zwischen gutartigen und bösartigen Lymphknoten (3,3±2,2 versus 5,4±4,0).

Nach Kontrastmittel Applikation zeigte sich in der Ultraschall-Untersuchung sowohl in gutartigen als auch bösartigen Lymphknoten eine verbesserte Durchblutung, wobei bösartige Lymphknoten eine statistisch signifikant höhere Durchblutung zeigten (p<0,01). Ebenso war die Gesamtzahl der Gefäße in malignen Lymphknoten nach Kontrastmittel-applikation signifikant erhöht (17,3±8,0 versus 8,2±5,1, p<0,01). Weiters zeigten maligne Lymphknoten eine längere Kontrastmittel Verstärkungszeit (381±141 Sekunden) als benigne.

Schlussfolgerung: Aufgrundlage dieser vorläufigen Daten kann davon ausgegangen werden, dass eine Kontrastmittel verstärkte Ultraschall Untersuchung zur Differenzierung zwischen gutartigen und bösartigen axillären Lymphknoten bei Brustkrebs herangezogen werden kann.