Pneumologie 2008; 62 - V100
DOI: 10.1055/s-2008-1074079

Eine modifizierte Technik der therapeutischen Lavage bei Alveolarproteinose

PC Bauer 1, F Bonella 1, P Bonzel 1, U Costabel 1
  • 1Abt. Pneumologie/Allergologie, Ruhrlandklinik, Universität Essen

Einleitung: Bei Alveolarproteinose, einem seltenen alveolaren Füllungssyndrom mit Akkumulation von Phospholipiden und Lipoproteinen, ist die therapeutische Lavage (TL) unverändert Behandlungsmethode der Wahl. Mehrere Modifikationen der von Ramirez beschriebenen Ganzlungenlavage (Ann Intern Med 1965) wurden beschrieben.

Patienten und Methode: Im Zeitraum 1978–2007 wurden 54 Patienten mit AP behandelt und insgesamt 193 TL durchgeführt, seit 2004 nach einer neuen modifizierten Technik. (20 TL bei 7 Patienten, 3 Frauen, 4Männer). Der Erfolg der Lavage wird am Extinktionskoeffizienten in jedem Liter der lavagierten Flüssigkeit überprüft. Nach der alten Technik wurde nach Anlegen einer Atelektase eine Lungenseite solange gespült, bis ein Koeffizient zwischen 0,3 bis 0,1 erreicht wurde. Bis zum Erreichen des Zielwertes waren zwischen 30–60 Liter Spülung erforderlich. Nach der neuen Technik wurde nach 20 Litern die Lavageseite mit 300ml Flüssigkeit befüllt und im offenen System 5-mal mit einem Luftvolumen von ca. 400–500ml mittels Ambubeutel ventiliert. Danach wurde in üblicher Weise weiterlavagiert. Die Basisdaten der beiden Gruppen sind vergleichbar (Instilliertes Volumen, lavagierte Seite und Patientenparameter).

Ergebnisse: Mit der neuen Technik fielen die initialen Extinktionswerte von 4,8 auf 0,3. Nach der Ambubeutelventilation stiegen die Extinktionswerte wieder auf 0,9 an, was dem Wert nach 5 Ltr. Anfangsspülvolumen entsprach.

Schlussfolgerungen: Mit der neuen Technik kann in einer Sitzung eine größere Menge an Lipoproteinen freigespült werden als bisher. Ob dies auch die Rezidivhäufigkeit beeinflusst, kann nur anhand weiteren Daten und eines längeren Beobachtungszeitraumes ermittelt werden.