Rofo 2008; 180 - VO_412_2
DOI: 10.1055/s-2008-1073853

Perfusions-CT zum Monitoring spezifischer molekularer Pharmakotherapie bei Patienten mit metastasiertem Gastrointestinalen Stromatumor

F Berger 1, SP Sourbron 1, M Schlemmer 1, N Schinwald 1, T Saam 1, K Nikolaou 1, C Becker 1, M Reiser 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Bei der Therapie des Gastrointestinalen Stromatumors (GIST) eingesetzte spezifische Tyrosinkinaseinhibitoren haben auch anti-angiogene Effekte. Ziel dieser Studie ist die Optimierung des CT-Perfusionsprotokolls und die Evaluation von Perfusionsmustern metastatischer GIST-Läsionen unter molekularer Pharmakotherapie. Methode: Untersucht wurden 25 Patienten mit metastasiertem GIST unter medikamentöser Tyrosinkinaseinhibition. Die Perfusions-CT im Bereich metastatischer Läsionen wurde mittels 64-Zeilen CT-Scanner und folgenden optimierten Parametern acquiriert: Delay 6 s/10 s (hepatische/extrahepatische abdominelle Läsionen); 4 Bilder/Sekunde über 40 Sekunden, Spannung 100 KV, Röhrenstromstärke 80mAs, Kontrastmittelbolus/Fluss 50ml, 5ml/s. Anschließend an die Perfusionsuntersuchung wurde eine Computertomographie des Abdomens in venöser Phase durchgeführt. Flow, Blutvolumen und hepatischer Perfusionsindex der Läsionen wurde unter Verwendung der Siemens Syngo Body Perfusion Software bestimmt. Desweiteren erfolgte die Erfassung der Perfusions-Parameter Bolusankunftszeit und Integral der Anstiegskurve mittels an unserem Institut entwickelter Software. Ergebnis: 21 Patienten mit Lebermetastasen und 4 Patienten mit intraperitonealen Metastasen wurden untersucht. 3 Patienten wiesen klinisch einen progredienten Verlauf auf; hier fanden sich deutlich hyperperfundierte Lebermetastasen (hepatischer Perfusionsindex 78,8%±21,2). 1 Patient zeigte eine noduläre Weichgewebsvermehrung mit Hyperperfusion (Flow 109±18,8ml/100ml/min) randständig an einer pseudozystischen, ansonsten hypoperfundierten hepatischen Läsion. Bei Patienten ohne klinische Hinweise auf Progression (n=21) zeigten die hepatischen oder intraperitonealen Metastasen niedrige Blutflusswerte (4,3±9,7ml/100ml/min). Schlussfolgerung: Die Durchführung quantitativer CT-Perfusionsmessungen metastatischer GIST-Läsionen ist unter Verwendung unseres optimierten Protokolls möglich. Die initialen Daten weisen darauf hin, dass diese Technik möglicherweise zu einem optimierten Monitoring molekularer Pharmakotherapien bei GIST beitragen kann.

Korrespondierender Autor: Berger F

Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistrasse 15, 81377 München

E-Mail: Frank.Berger@med.uni-muenchen.de