Rofo 2008; 180 - VO_216_3
DOI: 10.1055/s-2008-1073523

Wie ausgedehnt muss ein Myokardschaden sein um mittels Late Enhancement detektiert zu werden?

K Nassenstein 1, F Breuckmann 1, C Bucher 1, G Kaiser 1, T Konorza 1, R Erbel 1, G Heusch 1, J Barkhausen 1
  • 1Uniklinikum Essen, Abt. für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen

Ziele: Während der Nachweis von größeren Myokardinfarkten mittels Late Enhancement (LE) in der klinischen Routine zuverlässig möglich ist, existieren keine Daten zur Detektion diffuser, kleinfleckiger Myokardschädigungen z.B. im Rahmen einer Myokarditis. Daher soll in einer tierexperimentellen Studie untersuchen werden, wie ausgedehnt eine Myokardschädigung sein muss, um sie mittels LE in vivo und ex vivo nachweisen zu können Methode: Bei 18 Minipigs wurde eine Mikroembolisation (ME) durch intrakoronare Injektion von Mikrosphären als Modell einer diffusen kleinfleckigen Herzmuskelschädigung durchgeführt. Bei je 9 Tieren wurden 4 bzw. 8 Stunden nach ME Inversion Recovery Fast Low Angle Shot (IR-FLASH: TR 8ms, TE 4ms, TI 300–360ms, FA 20°, Schichtdicke 5mm, Auflösung 1,3×1,7mm2, 0,2 mmol/Kg Gd-DTPA) Sequenzen in vivo gemessen. Anschließend wurden die Tiere getötet und hoch aufgelöste Bilder (IR-FLASH: Schichtdicke 3mm, Auflösung 0,5×0,5mm2) der explantierten Herzen angefertigt. Danach wurden die Herzen zur Quantifizierung der Myokardschädigung histologisch aufgearbeitet. Ergebnis: Jeweils 6 von 9 Tieren (67%) zeigten 4 bzw. 8 Stunden nach ME ein diffuses kontrastarmes LE in vivo, während ex vivo ein kleinfleckiges LE zwischen größeren Arealen normalen Myokards bei allen Tieren beobachtet wurde. Fokale Läsionen die histologisch eine Schädigung von mehr als 5% der Herzmuskelzellen aufwiesen, konnten in vivo in mehr als 80% der Fälle nachgewiesen werden, während Läsionen mit weniger als 2% geschädigter Myozyten in keinem Fall in-vivo detektiert werden konnten. Schlussfolgerung: Um LE zuverlässig in vivo nachweisen zu können ist eine Schädigung von mindestens 5% der Myozyten notwendig.

Korrespondierender Autor: Nassenstein K

Uniklinikum Essen, Abt. für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen

E-Mail: Kai.Nassenstein@uni-due.de