Rofo 2008; 180 - VO_207_1
DOI: 10.1055/s-2008-1073476

Semiautomatische Emphysemdetektion mittels MDCT des Thorax – Vergleich mit spirometrischen Parametern

S Pauls 1, D Gulkin 1, SA Schmidt 1, E Dharaiya 2, T Wibmer 1, C Schumann 1, HJ Brambs 1, S Krüger 1
  • 1Universitätskliniken Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ulm
  • 2Cleveland

Ziele: Ziel der Studie war die softwaregestützte, semiautomatische Detektion eines Lungenemphysems in der Computertomographie des Thorax sowie die Korrelation mit dessen Schweregrad. Methode: Bei 474 Patienten (60±15 Jahre) wurde eine Computertomographie des Thorax (16-Detektorreihen) in Inspiration sowie Lungenfunktions-Tests durchgeführt. Die Bodyplethysmographie diente als Referenzmethode für die Diagnose eines Emphysems nach den GOLD-Kriterien. Emphysemareale wurden in der Computertomographie softwaregestützt semiautomatisch ermittelt (“Lung emphysema“, Extended Brilliance Workspace, Philips Medical Systems, Cleveland, Ohio). Das Lungenvolumen (LV) und Emphysemvolumen (EV) sowie der Emphysem-Index (EI=EV/LV) wurden in der Computertomographie bestimmt. Diese Ergebnisse wurde mit der totalen Lungenkapazität (TLC), dem intrathorakalen Gasvolumen (ITGV), dem Residualvolumen (RV), der Vitalkapazität (VCin) und der FEV1 korreliert. Eine Atemwegsobstruktion wurde definiert als FEV1/VC <70%. Ergebnis: Das in der Computertomographie ermittelte LV korrelierte signifikant mit der TLC (r=0,86, p<0,001). Das computertomographisch bestimmte EV korrelierte mit der TLC (r=0,58, p<0,001), dem ITGV (r=0,62, p<0,001), dem RV (r=0,55, p<0,001), dem RV/TLC % (r=0,21, p<0,001), der VCin (r=0,24, p<0,01), der FEV1/VC % (r=-0,46, p<0,001), jedoch nicht mit der FEV1 (r=-0,07, nicht signifikant). Patienten mit einer Obstruktion (n=145) zeigten in der Computertomographie ein höheres EV (369±587 vs. 39±98 cm3, p<0,001) und EI (5,3±7,8% vs. 0,7±1,6%, p<0,001) im Vergleich zu Patienten ohne Obstruktion (n=329). Schlussfolgerung: Die semiautomatische Emphysemdetektion in der thorakalen Computertomographie korreliert gut mit Lungenfunktionsparametern und kann als zusätzliches Verfahren zur Erkennung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung eingesetzt werden.

Korrespondierender Autor: Pauls S

Universitätskliniken Ulm, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Robert-Koch-Str. 8, 89081 Ulm

E-Mail: sandra.pauls@uni-ulm.de