Rofo 2008; 180 - RK_204_1
DOI: 10.1055/s-2008-1073231

Untersuchungstechnik, Schnittbildanatomie

F Dammann 1
  • 1Klinik am Eichert, Radiologie, Göppingen

Die hochauflösende Spiral-CT gilt als Standardmethode zur Diagnostik des Mittelgesichts. Die häufigsten Indikationen betreffen die chronische Sinusitis, die Tumordiagnostik und Frakturen im Rahmen eines Gesichtsschädeltraumas. Die diagnostischen Besonderheiten dieser drei Indikationsbereiche und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Untersuchungstechnik werden vorgestellt.

Bei Frakturen des Gesichtsschädels ist die CT die genaueste diagnostische Methode. Im Kurs wird erklärt, welche Strukturen dabei für eine gezielte Operationsplanung beachtet werden müssen, welche Fallstricke koronare Rekonstruktionen auch bei Mehrzeilen-CT bieten, warum sagittale Rekonstruktionen zur Beurteilung des Orbitabodens so wichtig sind und wie 3D-Rekonstruktionen die präoperative Planung erleichtern können.

Eine besondere Bedeutung hat die NNH-CT bei der Vorbereitung zur minimal invasiven FESS bei chronischer Sinusitis. Die CT soll Veränderungen im Bereich der Schlüsselstrukturen des ostiomeatalen Komplexes zeigen und vor anatomiebedingten Komplikationsgefahren (z.B. „gefährliches“ Siebbein oder Keilbein) warnen.

Als Standard hat sich ein von Zinnreich beschriebenes Verfahren durchgesetzt, das neben axialen Aufnahmen auch koronar orientierte Dünnschichten im Bereich des ostiomeatalen Komplexes vorsieht. Die Schichtdicke sollte 0,75 bis 2mm betragen. Koronare Abbildungen werden heute als Rekonstruktionen aus dem axialen Scan berechnet. Im Kurs wird geklärt, warum die NNH-CT in Niedrigdosis-Technik mit dem niedrigsten einstellbaren mAs-Wert durchgeführt werden sollte, welche Ausnahmen es dabei gibt, wann eine i.v. KM-Gabe erforderlich ist, welche Idee die FESS verfolgt und welche Checkpunkte eine systematische Befundung des NNH-CT deshalb beinhalten sollte. Zudem werden im Kurs detailliert die anatomischen Schlüsselstrukturen und deren Varianten besprochen.

In der MRT sind knöcherne Strukturen des Mittelgesichts nur eingeschränkt beurteilbar. Der Kurs zeigt, warum dennoch zur Tumordiagnostik und zur Abklärung von Komplikationen maligner oder benigner Art die MRT statt der CT verwendet werden sollte und wie die MRT auch bei der Sinusitis-Diagnostik sinnvoll einzusetzen ist.

Lernziele:

  • Low-dose als Standard-Technik der NNH-CT

  • Erforderliche Ausnahmen hiervon

  • Erstellung und Bedeutung multiplanarer Rekonstruktionen

  • Checkliste der anatomischen Schlüsselstrukturen

  • Wann und wie MRT

Korrespondierender Autor: Dammann F

Klinik am Eichert, Radiologie, Eichertstraße 3, 73035 Göppingen

E-Mail: florian.dammann@kae.de