Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V60
DOI: 10.1055/s-2008-1057985

Presbyopietherapie mit Femtosekundenlaser

M Blum 1, KS Kunert 1, S Riehemann 2, S Nolte 2, M Dick 2
  • 1Helios Klinikum Erfurt
  • 2Jena

Fragestellung: Seit 2 Jahren fördert das BMBF ein Verbundprojekt von OphthalmoInnovation Thüringen (OIT) in dem die Möglichkeit mittels Femtosekunden-Laser-Schnitten eine Elastizitätssteigerung der Augenlinse zu erreichen geprüft werden soll. Fernziel ist eine Behandlung bzw. Verzögerung der Presbyopie mittels Laserimpulsen. Methodik: Am Frauenhofer-Institut für Optik in Jena wurde aus OCT Messreihen von Gesunden Probanden aus dem Klinikum Erfurt ein mathematisches Augenmodell errechnet. Der Energieeintrag und verschiedene Schnittmuster in die Linse wurde am Institut für Angewandte Physik anhand dieser Daten simuliert. Ergebnisse: Aus den klinischen Messungen und der mathematischer Modellrechnung lässt sich eine Bestätigung des Helmholtz'schen Akkommodationsmodells ableiten. Die experimentellen Laserdaten weisen eine Auflockerrung der Linse in der gelaserten Zone nach. Eine Verschiebung von Linsenschichten gegeneinander kann damit erleichtert werden. Dieser Effekt wird mit einem Energieeintrag erreicht, der unter den kritischen Werten für die anderen okularen Gewebe, insbesondere der Netzhaut liegt. Schlussfolgerungen: Eine Therapie der Presbyopie mittels Femtosekundenlaser erscheint möglich. Im weiteren Ablauf des Projekts müssen genaue Schnittmuster in der Linse definiert werden und die Frage der Induzierung einer Katarakt geklärt werden.