Aktuelle Rheumatologie 1993; 18(6): 203-211
DOI: 10.1055/s-2008-1047337
Originalien

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Magnetresonanztomographie (MRT) bei rheumatischen Erkrankungen*

MRI in Rheumatic DiseasesG.  Adam1 , K.  Bohndorf1 , G.  Lingg4 , M.  Nägele2 , E.  Genth3 , R. W. Günther1
  • 1Klinik für Radiologische Diagnostik der RWTH Aachen
  • 2Radiologische Universitätsklinik Bonn
  • 3Rheumaklinik und Rheumaforschungsinstitut Aachen
  • 4Zentrales Röntgeninstitut der Rheumakliniken Bad Kreuznach
* Herrn Prof. Dr. W. Dihlmann zum 65. Geburtstag gewidment.
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

The arthritic "soft tissue signs", "arthritic collateral phenomenons" and "direct signs of arthritis" have been described impressively by Dihlmann and have become part of our radiologic every day language.

While in the small joints of the hands and feet a subtile clinical investigation and well performed conventional X-ray examination deliver nearly all the information, the clinical rheumatologist needs, so shows MRI on the other hand in the upper cervical spine and the large joints very easy-to-survey clear views of anatomy and of pathologic inflammatory changes. Joint effusions and the inflammatory proliferative tissue can be made visible directly, especially if Gadolinium-DTPA is given intravenously. This enhancement helps to measure the activity of the inflammatory process, which can be used in scientific studies, and also in routine controls.

MRI is compared in the investigated regions to CT, conventional Radiography and Ultrasound. Its therapeutic use and potential help in planning surgical procedures are briefly discussed. For example MRI can help to assess the extent of the synovial proliferative tissue before synovectomy.

Zusammenfassung

Die ,,entzündlichen Weichteilzeichen", ,,arthritischen Kollateralphänomene" und die ,,arthritischen Direktzeichen" sind von Dihlmann eindrucksvoll beschrieben worden und sind mittlerweile Teil unseres täglichen radiologischen Sprachgebrauchs.

Während speziell an den kleinen Gelenken der Hände und Vorfüße auch in Zukunft die konventionelle Röntgendiagnostik mit ihren sehr detaillierten Informationen - auch über die Weichteile - zusammen mit der klinischen Untersuchung im Vordergrund stehen sollte, so erbringt auf der anderen Seite die Kernspintomographie an der oberen Halswirbelsäule und an den großen Gelenken anatomisch äußerst übersichtliche, großräumige Bilder und ermöglicht vor allem eine direkte Abbildung der Entzündungssubstrate. Sowohl die entzündlich veränderte Synovialmembran, der Erguß und der Pannus können, insbesondere bei intravenöser Gabe von Gadolinium-DTPA, sichtbar gemacht werden. Das Ausmaß der Kontrastmittelanreicherung kann weiterhin auch im Sinne einer Therapiekontrolle als Ausdruck der Aktivität des entzündlichen Krankheitsprozesses verwertet werden. Neben dieser Therapiekontrolle einer medikamentösen Therapie kann die MRT auch wesentliche Hilfestellungen beim operativen Vorgehen liefern. So kann beispielsweise vor einer geplanten Synovektomie das Ausmaß der intraartikulären synovialen Proliferationen abgeschätzt werden.

Die MRT wird in ihrer Wertigkeit für die jeweiligen Körperregionen kurz diskutiert und mit der Computertomographie, der konventionellen Röntgendiagnostik und der Ultraschalluntersuchung verglichen.

    >