Laryngorhinootologie 1990; 69(5): 237-241
DOI: 10.1055/s-2007-998182
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Magnetstimulation bei Patienten mit Hemispasmus facialis

Magnetic Stimulation in Patients with Hemifacial SpasmR. Laskawi1 , W. Damenz1 , P. Roggenkämper2 , M. Schröder3 , J. Brauneis1
  • 1Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universität Göttingen (Direktor: Prof. Dr. W. Steiner) Robert-Koch-Str. 40, 3400 Göttingen
  • 2Augenklinik der Universität Bonn (Direktor: Prof. Dr. M. Spitznas)
  • 3Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Städtischen Kliniken (Direktor: Prof. Dr. M. Schröder), Kassel
Auszugsweise vorgetragen anläßlich der 72. Jahrestagung der Nordwestdeutschen Vereinigung der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Hamburg, 13.-14.10. 1989.
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Insgesamt 28 Patienten mit der Diagnose eines Hemispasmus facialis wurden untersucht. Mittels Magnetstimulation wurden kortikale und zisternale Reizungen vorgenommen. Die Latenzen und die Amplituden der einzelnen Antworten wurden gemessen. Es wurde im Bereich der Nasolabialfalte (M. levator labii) und des Auges (M. orbicularis oculi) abgeleitet. Es zeigten sich Unterschiede der gemessenen durchschnittlichen Latenz der erkrankten (erhöhter durchschnittlicher Wert) gegenüber der gesunden Seite bei kortikaler Reizung und Ableitung im Bereich des M. levator labii. Ebenso waren bei den Ableitungen auf der erkrankten Seite im Bereich des M. levator labii gehäuft höhere Latenzen nach kortikaler Reizung abzuleiten im Vergleich zum Auge. Die Ableitungen aus dem M. orbicularis oculi zeigten keine derartigen Unterschiede. Bei der Reizung des zisternalen Nervenverlaufes zeigten sich keine Seitendifferenzen. Insgesamt stellt die Methode der Magnetstimulation eine wichtige Ergänzung der elektrophysiologischen Diagnostik fazialer Hyperkinesien dar, da nunmehr die Möglichkeit besteht, von kortikal die gesamte „Verlaufsstrecke des N. facialis” diagnostisch zu erfassen. Die Ergebnisse nach Magnetstimulation sollten immer in Zusammenhang mit anderen elektro-diagnostischen Verfahren (trigemino-fazialer Reflex, Neuromyogramm) gewertet werden.

Summary

A total of 28 patients with a hemifacial spasm were examined using transcranial magnetic stimulation. The potentials were evoked cortically and cisternally; latencies and amplitudes of each potential were measured in the levator labii muscle and in the orbicularis oculi muscle. After cortical stimulation, differences in latencies were found between the healthy and the diseased side of the levator labii muscle. Prolonged latencies were measured more frequently on the diseased side (cortical stimulation). The method of magnetic stimulation is an important addition to electrophysiological diagnostic procedures in facial hyperkinesias. Cortical stimulation combined with measurements of the blink reflex and neuromyography may allow separate parts of the route of the whole facial nerve and supranuclear structures to be examined.

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