Pneumologie 2007; 61 - A7
DOI: 10.1055/s-2007-988771

CPAP/BiPAP-Compliance und Maskentoleranz bei Patienten mit Schlafapnoesyndrom (SAS)

C Franke 1, 2, M Franke 2, F Wieland 2
  • 1Abteilung Pneumologie/Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, KKH Sonneberg und Neuhaus gGmbH
  • 2Facharztzentrum für Atmung, Herz, Haut, Allergie und Schlaf, Sonneberg

Einleitung: Laut BUB-Richtlinien soll die aufwändigere Polysomnographie durch die Polygraphie teilweise ersetzt werden. Eine gute medizinische Betreuung von SAS-Patienten stellt damit eine Herausforderung dar. Es handelt sich um eine Pilotstudie in Vorbereitung einer 10/2007 beginnenden, prospektiven Studie zu unterschiedlichen Betreuungsqualitäten und veränderten Kontrollintervallen.

Methoden: Darstellung der Compliancedaten von Patienten mit SAS, die entweder im ambulanten oder stationären Schlaflabor von 10/2006 bis 07/2007 nach Durchlaufen der BUB-Stufen 1–3 diagnostiziert, nach einem strukturierten Aufklärungsverfahren über Diagnose und Therapieformen informiert und in 1–2 Nächten auf CPAP/BiPAP eingestellt wurden. Die erste Kontroll-Polysomnographie fand im jeweiligen Schlaflabor nach 3 Monaten statt. Weitere Kontrollen wurden nach 6 Monaten als ambulante, standardisierte Kontrolluntersuchungen (STKO) in den pneumologischen Praxen organisiert.

Ergebnisse: Von insgesamt 300 Patienten sind n=13 ohne primäre Therapie und n=25 mit alternativen Behandlungsmethoden entlassen, n=262 auf eine primäre CPAP/BiPAP- Therapie eingestellt worden. Bei 167 Patienten wurden 2 Einstellungsnächte und bei 95 Patienten nur eine Einstellungsnacht durchgeführt. Bei >80% aller bisher nach Ablauf eines ¼ Jahres kontrollierten Patienten wurde eine Änderung des CPAP/BiPAP-Druckes, eine Maskenneuanpassung oder eine Geräteumstellung notwendig. Die Compliance liegt mit einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von >4h/Nacht bei >90%.

Diskussion: Eine gründliche Diagnostik, Aufklärung und Therapieeinleitung im Schlaflabor in Verbindung mit einer engmaschigen und vernetzten Zusammenarbeit zwischen Schlaflabor, Medizintechnikfirmen und niedergelassen Pneumologen führt zu einem besseren Krankheitsverständnis, höherer Geräteakzeptanz, überdurchschnittlicher Therapiecompliance und zu geringeren Nebenwirkungen. Forderungen der Kostenträger nach geringerer Betreuungsintensität und längeren Kontrollintervallen müssen sich mindestens an o.g. hoher Patientencompliance messen lassen können.