Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 68 - P1_6
DOI: 10.1055/s-2007-983667

Onkolytische Adenoviren zur Eradikation von Tumorstammzellen

G Bauerschmitz 1, M Eriksson 2, S Pesonen 2, M Stoff-Khalili 1, A Hemminki 2, D Rein 1
  • 1Frauenklinik – Kliniken der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf
  • 2Cancer Gene Therapy Group – Universität zu Helsinki, Helsinki; Finnland

Entstehung und Bedeutung der Tumorstammzellen ist bislang noch nicht endgültig geklärt. Sicher scheint jedoch zur Zeit, dass in Tumoren eine Zellfraktion mit stammzellähnlichen Eigenschaften existiert, die aktuellen Therapieoptionen wie Chemotherapie oder Bestrahlung entkommen kann und so Rezidivierung und Metastasierung begünstigt. Ziel unserer Untersuchung war die Evaluation konditional replizierender Adenoviren als möglicher neuer Therapieoption, die durch ihre ebenso flexible wie zellselektive Replikation und nachfolgende Zellyse als effizient und nebenwirkungsarm anzusehen ist. Zu diesem Zweck gewannen wir Tumorstammzellen von Ovarial- und Mammakarzinomen aus aufgereinigten Zellen malignen Aszites bzw. malignen Pleuraergusses mittels doppelter Antikörper-MACS-Separation. Den hohen Anteil stammzellähnlicher Zellen dieser Fraktionen wiesen wir mit FACS und Hoechst-Färbung nach. Nachfolgend untersuchten wir sowohl die Aktivität verschiedener Promotoren als auch die Effektivität möglicher Bindungsmodifikationen in Expressions- und Onkolyse-Assays. Hierbei erwiesen sich die tumorspezifischen Promotoren cox-2, mdr und Telomerase (hTERT) als ausreichend exprimiert und aktiv in Tumorstammzellen sowohl des Ovarial- als auch des Mammakarzinoms, resultierend in vollständiger Lyse der Zellen. Ebenso zeigten beide Entitäten eine bessere Effektivität, wenn die Virusbindung durch Inkorporation artverwandter Bindungselemente wie des Adenovirus Typ 3 oder Heparansulfat genetisch modifiziert wurde.