Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - V2_4
DOI: 10.1055/s-2007-983443

Analyse der Versorgungsqualität von Patientinnen mit Ovarialkarzinom im Tumorzentrum Regensburg

K Kayser 1, R Görse 1, N Popp 1, M Klinkhammer-Schalke 2, F Hofstädter 3, O Ortmann 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universität Regensburg, Regensburg
  • 2Tumorzentrum Regensburg, Regensburg
  • 3Pathologie Universität Regensburg, Regensburg

1. Fragestellung:

Ovarialkarzinome sind mit 9950 Neuerkrankungen pro Jahr das fünfthäufigste Malignom der Frau in Deutschland. Durch Optimierung der operativen und medikamentösen Behandlung konnten die Überlebensraten verbessert werden. Dennoch weist die Versorgung in Deutschland eine Reihe von Defizite auf. In dieser Untersuchung soll die Versorgung von Patientinnen mit Ovarialkarzinom, die im Tumorzentrum Regensburg dokumentiert wurden dargestellt werden.

2. Methode:

Das Tumorzentrum Regensburg besteht aus einem Netzwerk von 43 Krankenhäusern, dem Universitätsklinikum und 1500 niedergelassenen Ärzten. Das Einzugsgebiet Oberpfalz und Niederbayern umfasst 2,3 Mio. Einwohner und 92 000 Tumorpatienten im Verlauf. Es wurden Verlaufsdaten des Tumorzentrums Regensburg mit der Diagnose Ovarialkarzinom untersucht. 974 Patientinnen im Zeitraum von 1998–2005 wurden analysiert. Davon konnten von ca. 628 Patientinnen die Therapiemodalitäten, Tumorstadium (TNM und FIGO), die durchgeführte oder geplante Chemotherapie und Operation, den Tumorrest (R0-R2) sowie die Tumormarker und den Tumorstatus (CR, PR, NC, Progress) genauer untersucht werden. Daten von 223 Patientinnen wurden bisher analysiert.

3. Ergebnis:

56% der Patientinnen wurden in den Stadien FIGO III bzw. IV diagnostiziert. Der Altersgipfel liegt bei 60 Jahren. Eine operative Therapie wurde bei 92,4% durchgeführt. Die Rate der R0-Resektion beträgt 40,4%. Von den operativ behandelten Patientinnen erhielten 89,8% eine postoperative Chemotherapie. Eine platinhaltige Chemotherapie wurde 86% der Patientinnen verabreicht. Die Rezidivrate lag bei 45,3%, dabei traten die Rezidive mit 35,6% am häufigsten 1–2 Jahre nach Primärdiagnose auf. Das Gesamtüberleben betrug nach 3,2 Jahren 50%.

4. Schlussfolgerung:

Die Versorgung von Patientinnen mit Ovarialkarzinom FIGO III ist im Hinblick auf die postoperative Chemotherapie als sehr gut anzusehen. Es besteht jedoch ein Optimierungsbedarf im Hinblick auf die R0-Resektion.

Unterstützung durch unabhängiges Research Grant von GlaxoSmithKline.