Rofo 2007; 179 - VO_404_8
DOI: 10.1055/s-2007-977177

Erste Ergebnisse der intraoperative Detektion fokaler Nierenläsion mittels kontrastverstärkter Low-MI-Technik

DA Clevert 1, M Staehler 1, GM Schoppler 1, A Becker 1, C Stief 1, MF Reiser 1
  • 1Ludwig Maximilian Universität, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Detektion und Differenzierung fokaler Nierenläsionen zur verbesserten intraoperativen Planung bei Low-MI-kontrastverstärktem Ultraschall im Vergleich zum konventionellen Ultraschall, CT, MRT und der Histologie. Methode: 5 Patienten mit bekannten kleinen Nierentumoren wurden intraoperative zur verbesserten operativen Planung mit kontrastverstärkten Ultraschall untersucht, mit 1,6–2,4ml i.v. Bolusinjektion des Ultraschallkontrastmittels SonoVue (Bracco, Italien) am Sequoia 512 (Siemens/Acuson, Deutschland) oder Logiq 9 (General Electrics, Milwaukee, WI) untersucht mittels eines 4MHz-Schallkopfes. Die gesamte Untersuchung wurde im Dual-Mode durchgeführt und im Cine-Mode gespeichert. Das Kontrastmittelverhalten wurde in der arteriellen-, venösen- und in der Spätphase beurteilt. Als Goldstandard wurde die Histologie des OP-Präparates gewertet. Ergebnis: Der kontrastverstärkte Ultraschall ermöglicht eine verbesserte Detektion kleinster nicht palpabler Nierentumoren. Das Perfusionsverhalten der Nierenläsionen konnte bei allen Patienten diagnostisch beurteilt werden. Die Histologie ergab 4 solide Nierenzellkarzinome, davon 3 klarzellige NCC und 1 papilläre NCC und ein Onkozytom. Neben der Detektion wurde auch die kontrastverstärkte Biopsie bei unklaren Läsionen verwendet. Eine Infiltration der Tumore in die Nierenvenen konnte intraoperative ausgeschlossen werden. Schlussfolgerung: Die kontrastmittelverstärkte intraoperative Sonographie mit SonoVue ermöglicht eine verbesserte Detektion und Charakterisierung bereits kleinster nicht palpabler Läsionen. Bei unklaren Tumoren erleichtert die kontrastmittelverstärkte intraoperative Sonographie eine Biopsie. Sie stellt somit eine ergänzende Untersuchung zur konventionellen intraoperative Sonographie dar. Durch die dynamische Untersuchung können Zusatzinformationen wie eine Tumorinfiltration in die Nierenvenen gewonnen werden.

Korrespondierender Autor: Clevert DA

Ludwig Maximilian Universität, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 82166 München

E-Mail: Dirk.Clevert@med.uni-muenchen.de