Rofo 2007; 179 - VO_323_5
DOI: 10.1055/s-2007-977122

Vergleich von intravasalem und extrazellulärem Kontrastmittel zur Absolut-Quantifizierung der myokardialen Ruheperfusion mit hochaufgelöster MR-Bildgebung

CO Ritter 1, A Wilke 1, T Wichmann 1, M Beer 1, D Hahn 1, H Köstler 1
  • 1Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Röntgendiagnostik, Würzburg

Ziele: Ziel dieser Studie war der Vergleich eines intravasalen, stark albumin-bindenden Kontrastmittels mit einem extrazellulären Kontrastmittel zur Absolut-Quantifizierung der myokardialen Ruheperfusion unter Verwendung einer hochauflösenden GRAPPA-Sequenz. Methode: Bei 10 herzgesunden Probandinnen und Probanden wurde zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten jeweils eine First-Pass-Perfusionsuntersuchung in Ruhe unter Einsatz der Prä-Bolus-Technik an einem 1,5T-Tomographen (AVANTO, Siemens Medical Solutions, Erlangen) durchgeführt. Verwendet wurde eine 32-Kanal-Herz-Array-Spule (RAPID Biomedical, Rimpar) sowie eine saturation-recovery-TrueFISP-GRAPPA-Sequenz (Beschleunigungs-Faktor 3) mit folgenden Parametern: TR/TE: 2,6ms/1,1ms, Flipwinkel 50°, SD 8mm, Auflösung 1,8mm x 1,8mm. Auf drei Schichten (basal, mittventrikulär und apikal) wurden die myokardialen Konturen manuell umfahren und automatisch in acht Sektoren unterteilt. Zum ersten Termin wurden 1ml/4ml des extrazellulären Kontrastmittel (KM) Gd-BOPTA appliziert, zum zweiten Termin 1ml/4ml des intravasalen KM Gadofosveset. Bei einer Flussrate von 4ml/s folgte jeweils ein Kochsalzbolus von 20ml. Ergebnis: Bei der Verwendung von Gd-BOPTA ergab sich in Ruhe ein mittlerer Perfusionswert von 0,61±0,26ml/g/min. Bei der Verwendung von Gadofosveset betrug die mittlere bestimmte Perfusion 0,67±0,25. Die mittlere Verweildauer des KM im Myokard betrug 20s für das intravasale KM und 24s für das extrazelluläre KM. Das SNR wies keinen signifikanten Unterschied auf. Die manuelle Segmentation zeigte sich bei Verwendung des intravasalen Kontrastmittel trotz höherer Relaxivität nicht wesentlich erleichtert im Vergleich zu den Serien mit dem extrazellulären Kontrastmittel. Schlussfolgerung: Die Verwendung des intravasalen Kontrastmittel Gadofosveset zur Absolut-Quantifizierung der myokardialen Perfusion ist möglich und die ermittelten Perfusionswerte unterscheiden sich nicht wesentlich von denen, die mit extrazellulärem Kontrastmittel ermittelt wurden. Das intravasale Kontrastmittel verbessert jedoch weder das SNR der Bilder noch die Streuung der Perfusionswerte gegenüber dem extrazellulären KM.

Korrespondierender Autor: Ritter CO

Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Röntgendiagnostik, Josef-Schneider-Strasse 2, 97080 Würzburg

E-Mail: ritter@roentgen.uni-wuerzburg.de