Rofo 2007; 179 - WS_405_1
DOI: 10.1055/s-2007-976769

Automatische Auswertung von Prüfkörperaufnahmen

C Blendl 1, H Buhr 1, C Moll 2, A Jahnen 2, F Shannoun 2
  • 1Fachhochschule Köln, Inst. für Medien- und Phototechnik, Köln
  • 2Luxemburg

Es werden verschiedene Programme zur Auswertung von Prüfkörperaufnahmen nach PAS 1054 vorgestellt: Image Checker PAS 1054 (Fachhochschule Köln) und Optimage-Modul PAS 1054 (Centre du Recherche, Luxemburg). Es wird gezeigt, dass die ermittelten Prüfpositionen, wie die Contrast to Noise Ratio (CNR), bzw. die Signal to Noise Ratio (SNR), oder die Grauwerte, bzw. die SNR-Werte der Al-Treppe, oder die Spatial Frequency Response (sfr) oder die brustwandnahe Abbildung der Stahlkugeln nur geringfügig differieren. Dies ist eher durch eine andere ROI-Wahl verursacht als durch andere mathematisches Verfahren. Die mit denselben Prüfkörperaufnahmen ermittelten Werte unterscheiden sich nur im Bereich von wenigen Prozentpunkten. Beide Software-Packete haben auch unterschiedliche Prüfpositionen: Optimage z.B. die Pb-Strichrasteranalyse, Image Checker z.B. berechnet das Wiener-Spektrum (Noise Power Spectrum, NPS)und aus sfr und NPS abgeleitete Größen.

Die Schwankungsbreiten werden mit denjenigen visueller Teste verglichen, die bei einer sachgerechten Auswertung von Prüfkörperaufnahmen nach CDMAM auftreten. Sachgerecht nach ICRU heißt randomisierte Darbietung der Einzel-Bilder unter striktem Ausschluss von Lerneffekten. Es wird gezeigt, dass selbst unter diesen Bedingungen die Streubreite der visuellen Verfahren so groß ist, dass eine qualitative Differenzierung unterschiedlicher Systeme nahezu unmöglich ist. Selbst wenn das jetzt vom BfS und BMU geforderte Verfahren nach EUREF so modifiziert wird, dass es dem Stand von Wissenschaft und Technik entspricht, bleibt die Aussagesicherheit ungenügend.

Lernziele:

Die automatische Auswertung ist der visuellen Auswertung überlegen, da sie reproduzierbare Ergebnisse liefert und damit der Vergleich mit Grenzwerten in angemessener Unsicherheit ermöglicht wird. Die beiden untersuchten Software-Packete sind untereinander kompatibel.

Nur die maschinelle Auswertung kann die physikalischen Beschaffenheit verschiedener Systeme mit ausreichender Genauigkeit unterscheiden. Mit der Bestimmung der physikalischen Bildqualität ist dennoch keine Aussage über die Befundqualität unterschiedlicher Systeme verbunden. Einflüsse der Bildverarbeitung auf die Befundqualität bleiben bislang ungeprüft.

Korrespondierender Autor: Blendl C

Fachhochschule Köln, Inst. für Medien- und Phototechnik, Betzdorferstr. 2, 50679 Köln

E-Mail: christian.blendl@fh-koeln.de