Pneumologie 2007; 61 - V160
DOI: 10.1055/s-2007-973394

Unterscheiden sich die Kurzzeitergebnisse der pneumologischen Rehabilitation bei Asthma und COPD?

A Wagner 1, K Bauernschmitt 1, E Krüger 1, K Schultz 1
  • 1Fachklinik Allgäu, Pfronten

Hintergrund: Pneumolog. Rehabilitation (PR) gilt aufgrund der Evidenzlage als essenzielle Komponente des Langzeitmangements der COPD. Der Stellenwert der PR bei Asthma ist im internationalen Schrifttum weniger gut definiert. Anhand empirischer Daten einer prospektiven Beobachtungsstudie an 77 konsekutiven stationären Reha-Patienten eines Kostenträgers (LSV, 2/05–8/06, Komplettdokumentation aller Patienten) werden die Kurzzeitergebnisse bei COPD- und Asthma-Patienten verglichen.

Stichprobendeskription: Die 77 Patienten verteilten sich wie folgt auf die 3 Diagnosegruppen: COPD 40 Pat. (52%) (Alter 71,9J, 95% ♂, 72,5% GOLD 3 und 4), Asthma 19 Pat. (25%) (Alter 53,7J, 68% ♂, 84,2% GINA 3 und 4), andere Diagnosen 18 Pat. (23%).

Ergebnisse: Angegeben sind im folgenden jeweils Mittelwerte am Beginn und (→)Ende der PR. Nach Reha zeigte sich in beiden Patientengruppen eine tendenzielle, aber nicht signifikante Verbesserung der FEV1-Werte, wobei die Werte in der COPD-Gruppe (1,24l →1,36l) signifikant (p=0,000) schlechter waren als in der Asthma-Gruppe (2,21l → 2,37l). Der T-Test auf Unterschiede in den Prä-post-Veränderungen zwischen den Gruppen ist nicht signifikant. Indessen besserte sich sowohl die körperl. Leistungsfähigkeit (6MWD, COPD 328,7m → 401,3m, p=0,000; Asthma 542,7m → 635,6m, p=0,000) als auch die Lebensqualität (Gesamtscore SGRQ, COPD 59,5 → 51,0, p=0,002; Asthma 44,0 → 34,2, p=0,012) in beiden Gruppen signifikant und klinisch relevant. Auch hier finden sich in den prä-post-Veränderungen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Diagnosegruppen (T-Test), d.h. beide Subgruppen profitieren gleichermaßen. Die subjektive Einschätzung der Wirksamkeit der PR durch die Pat. (4stufige Antwortmöglichkeit, „nicht wirksam“ – „sehr wirksam“, Fragebogen) zeigt eine tendenziell höhere Einschätzung der Wirksamkeit durch die Asthmapat. (84,2% „sehr wirksam“ vs. 59,5% bei COPD-Pat.).

Diskussion: Die Ergebnisse legen nahe, dass Asthmapatienten bzgl. der Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität ebenso von der PR profitieren wie COPD-Patienten.