Pneumologie 2007; 61 - V116
DOI: 10.1055/s-2007-973387

Klinische Relevanz von Maskenleckagen in der nCPAP-Therapie

S Canisius 1, T Ploch 1, K Kesper 1, A Loh 1, U Koehler 1, A Jerrentrup 1
  • 1Philipps-Universität Marburg – Fachbereich Medizin, Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie

Einleitung: Während der nCPAP-Therapie zur Behandlung nächtlicher obstruktiver Atmungsstörungen kann der effektive Behandlungsdruck in der Maske aufgrund von nicht systembedingten Leckagen so weit absinken, dass eine effektive Beseitigung der Atmungsstörungen nicht mehr gewährleistet ist. In dieser Studie wurden daher bei Patienten, die seit mindestens zwei Wochen eine nCPAP-Therapie nutzen, in der Nacht die Leckagewerte aufgezeichnet.

Methode: Mithilfe eines Respironics REMstar Pro C-Flex-Beatmungsgerätes mit integriertem Fleisch-Pneumotachographen und dem zugehörigen Respironics Analog Output Modul (AOM) wurden die Leckagewerte sekundengenau für die gesamte Nacht bestimmt. Da die Basisleckage durch Ausatemventile als systembedingte Leckage druckabhängige Änderungen zeigt, wurde diese für vier gängige Masken-Ventil-Kombinationen mithilfe einer Polynomanpassung berechnet und von der gemessenen Leckage abgezogen, um die nicht systembedingten Leckagen zu bestimmen.

Ergebnisse: Von 25 eingeschleusten Patienten konnten 22 technisch ausgewertet werden. Bei den meisten Patienten lagen die Leckagen zwischen 0 und 5l/min, die mittlere Leckage über alle Patienten lag bei 6,9±7,4l/min. Es konnte keine eindeutige Zuordnung von Leckagen zu respiratorischen Ereignissen oder Schlafstadien gefunden werden.

Schlussfolgerung: Die vorgestellte Methode eignet sich gut zur Bestimmung nächtlicher Leckagen bei Patienten unter nCPAP-Therapie. Die gefundene nicht-systembedingte Leckage lag bei den meisten Patienten im klinisch nicht relevanten Bereich. Es sind weitere Studien notwendig, um zu klären, ob bei Patienten mit niedriger Compliance vermehrt nächtliche Leckagen auftreten und in wie weit eine gute Schulung der Patienten die Leckagerate verringern kann.

Diese Studie wurde unterstützt durch die Firma Heinen und Löwenstein, Bad Ems.