Pneumologie 2007; 61 - V199
DOI: 10.1055/s-2007-973121

COPD-Prävalenz in Deutschland – Ergebnisse der BOLD Studie –

H Geldmacher 1, K Urbanski 1, A Herbst 1, M Allison 2, W Vollmer 2, A Buist 3, T Welte 1
  • 1Abteilung Pneumologie der Medizinischen Hochschule Hannover
  • 2Center of Health Research, Kaiser Permanente Northwest, Portland, Oregon, USA
  • 3Health and Science University, Portland, Oregon, USA

Einleitung: Im Rahmen des BOLD-Projektes wurde eine weltweite Studie konzipiert, um die länderspezifische Prävalenz und die Risikofaktoren der COPD zu ermitteln.

Methode: In der Region Hannover wurde eine repräsentative Stichprobe aus 2546 Personen über ≥40 Jahre erstellt, welche schriftlich bzw. telefonisch kontaktiert wurden. Bei allen teilnehmenden Personen wurde eine standardisierte Lungenfunktion und eine Befragung mittels standardisierter Fragebögen durchgeführt Die COPD-Einteilung erfolgte gemäß der aktuellen GOLD-Klassifikation (post-bronchodilatorische Lungenfunktion).

Ergebnisse: Insgesamt nahmen 713 Personen an dieser Studie teil. Die Gesamt-Prävalenz der COPD lag bei 13,3% (Männer 18,1%; Frauen 9,3%). Dabei war der Anteil der Patienten mit COPD in den Frühstadien (GOLD I + II) besonders stark ausgeprägt (siehe Tabelle).

GOLD I

GOLD II

GOLD III+IV

7,4%

4,8%

1,1%

COPD-Prävalenz nach GOLD-Klassifikation.

Die COPD-Prävalenz nahm mit zunehmenden Alter und Anzahl der pack years zu. Dagegen war die Erkrankung nur bei 7,7% der Erkrankten bereits ärztlich diagnostiziert.

Schlussfolgerung: Nach den Daten der BOLD-Studie ist die COPD eine Erkrankung mit hoher Prävalenz insbesondere in den Frühstadien, welche oft ärztlich nicht diagnostiziert ist. Um die Patienten und die behandelnden Ärzte zu sensibilisieren, sollten zielgerichtete Programme zur Früherkennung der COPD weiter ausgebaut werden.