Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_02_13
DOI: 10.1055/s-2007-1002916

Fetal outcome der Kinder ≥4500g in Abhängigkeit des Geburtsmodus

H Zuber 1, U Herwig 1, A Gross 1, MH Carstensen 1
  • 1Albertinenkrankenhaus, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hamburg

Einführung: Diese Untersuchung soll das fetal outcome der makrosomen Kinder (≥ 4500g) in Abhängigkeit des Geburtsmodus betrachten. Material und Methode: Retrospektive Analyse des fetal outcome der Kinder ≥ 4500g in Abhängigkeit des Geburtsmodus aus den Jahren 1991 bis 2006. Ergebnisse: In den letzten 16 Jahren sind in unserer Klinik 661 Kinder mit einem Geburtsgewicht ≥ 4500g geboren worden. Davon waren 68% Spontangeburten (Spp), 10% vaginal operative Geburten (VE) und 22% Sectiones (8% prim./14% sek.). Betrachtet man nun den Geburts-pH der Kinder, zeigt sich kein Unterschied für den Spp sowie die VE, beide Gruppen haben einen pH von 7,27 im Mittel. Lediglich die per Sectio geborenen Kinder haben einen pH von 7,29. Schaut man nun die APGAR-Werte an, so ergeben sich für den Spp und die Sectio ein APGAR von 9/10/10 im Mittel, nur die per VE geborenen Kinder haben einen etwas niedrigeren APGAR von 8/9/10. Als Geburtskomplikationen sind die Clavikulafraktur und die obere Armplexusparese zu erwähnen. Bei den Spp traten sie in 1,6% und 1,3%, bei den VErsquor;s in 4,5% und 3% und in keinem Fall bei einer Sectio auf. Zu einer Schulterdystokie kam es bei 2,4% der Spp und 3% der VErsquor;s. Wenn man zuletzt die Verlegungsrate der Kinder betrachtet, wurden 7,8% nach Spp, 13,4% nach VE und 16,7% nach Sectio (11% prim./20% sek.) verlegt. Die Verlegungsrate bei den primären Sectiones ist durch postpartale Hypoglykämien zu erklären. Schlussfolgerung: Diese Daten zeigen, dass die primäre Sectio nicht als einzig sinnvoller Geburtsmodus bei fetaler Makrosomie angesehen werden darf. Es sollten diese Ergebnisse bei der Beratung der Patientin berücksichtigt und jeweils eine individuelle Entscheidung getroffen werden.