Klin Monbl Augenheilkd 2006; 223 - V14
DOI: 10.1055/s-2006-958182

Therapierefraktäre Sympathische Ophthalmie: TNF-α-Hemmer Infliximab – eine erfolgreiche Option

C Mai 1, J Detert 2, U Pleyer 1
  • 1Berlin – Charité – Campus Virchow-Klinikum
  • 2Berlin – Charité – Campus Mitte, Rheumatologie

Hintergrund: Die Sympathische Ophthalmie ist eine sehr seltene bilaterale intraokulare Entzündung, die nach Verletzung der Uvea oder nach okulären Eingriffen als granulomatöse Panuveitis imponieren kann. Es liegen Hinweise vor, dass eine autoimmunologische Reaktion auf choroidale Melanozyten dem schweren, chronischen Krankheitsbild zugrunde liegen. Als Standardbehandlung werden hochdosierte systemische Steroide sowie Immunsuppressiva wie Methotrexat, Ciclosporin A oder Mycophenolatmofetil (MMF) empfohlen. Wir stellen eine Patientin mit therapieresistenter Sympathischer Ophthalmie vor. Kasuistik: Die 64-jährigen Patientin entwickelte nach mehreren i.o. Eingriffen eine SO des Partnerauges, die unter hochdosierter Steroidtherapie, in Kombination mit CSA, MMF nicht kontrolliert werden konnte.

Ergebnisse: Unter i.v. Behandlung mit Infliximab (5mg/kg/KG; 4-wöchentlicher Intervall) konnte unter Beobachtung von klinischem Verlauf, Sehschärfe und Funduskopie eine rasche und anhaltende Remission des zu progressiven Verlaufes erreicht werden.

Schlussfolgerung: Bei Versagen der herkömmlichen Therapie kann der TNF-α-Hemmer Infliximab zur Behandlung des seltenen Krankheitsbildes der Sympathischen Ophthalmie herangezogen werden.