Rofo 2006; 178 - A7
DOI: 10.1055/s-2006-956192

Klinische Aspekte der MRT geführten Biopsie zur Erkennung eines Prostatakarzioms nach negativer TRUS-Biopsie und Möglichkeiten zur Evaluation morphologischer, metabolischer und funktioneller Veränderungen der Prostata

MP Lichy 1, A Anastasiadis 1, W Horger 1, C Plathow 1, CD Claussen 1, HP Schlemmer 1
  • 1Universität Tübingen, Abt. für Radiologische Diagnostik und Urologie; Siemens Medical, Med MREA, Erlangen

Zielsetzung: Klinische Etablierung der MRT-gesteuerten Prostatabiopsie bei 1,5 Tesla bei Patienten mit erhöhten oder ansteigenden PSA-Werten nach vorheriger negativer TRUS-Biopsie. Material und Methoden: Bislang wurden die MR-gesteuerten Biopsien von 27 Patienten mit vorhergegangenen negativen TRUS-Biopsien der Prostata und erhöhten/ansteigenden PSA-Werten ausgewertet. Mittleres Alter war 66a, der PSA-Median betrug 10 ng/ml bei einem Prostatavolumen von 37 cm3 (Median). Die MRT-gesteuerte Biopsie wurde an einem konventionellen 1,5 Tesla Scanner (Magnetom Avanato, Siemens) unter Zuhilfenahme einer Zieleinrichtung (MRI Devices Daum GmbH) und T2w Sequenzen durchgeführt. Zur Evaluierung der Möglichkeiten der Diffusionsbildgebung (DWI) zur Unterstützung der MR-gesteuerten Prostatabiopsie wurde als DWI Sequenz eine „Single-Shot Echo-Planar-Imaging“ (EPI) Bildgebung mit Diffusionsmodul und Fettunterdrückungspuls implementiert. Ergebnisse: In allen Fällen konnte ohne Komplikationen eine gezielte Probeentnahme erfolgen. In 56% (15 von 27) wurde die Diagnose eines PCa gestellt. Die Probeentnahmen wurden von allen Patienten gut toleriert. Die DWI Bildgebung wurde bisher bei 13 Patienten eingesetzt. Es wurden keine signifikanten Beeinträchtigungen der Bildqualität durch Szusptibilitätsartefakte oder die Führungshilfe beobachtet. Schlussfolgerung: Die MRT-gesteuerte Biopsie der Prostata ist ein sicheres und im klinischen Umfeld durchführbares Verfahren. Die bisherigen Ergebnisse konnten zeigen, dass der Tumor bei Patienten mit suspekten PSA-Werten und vorheriger negativer Biospie mit einer hohen Genauigkeit histologisch gesichert werden kann.