Geburtshilfe Frauenheilkd 2006; 66 - PO_G_02_35
DOI: 10.1055/s-2006-952602

Verlauf des Resistance-Index und des Pulsatilitäts-Index in der Frühschwangerschaft im Vergleich zischen unauffälligem und pathologischem Schwangerschaftsverlauf

I Staboulidou 1, P Schmidt 2, HH Günter 1, C Schippert 1, H Hertel 1, P Hillemanns 1, A Scharf 1
  • 1Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • 2Frauenarztpraxis Dres Schmidt, Wolfenbüttel, Wolfenbüttel

Einleitung: Die morphologischen Vorgänge im uterinen Endstromgebiet, verursacht durch eine fortschreitende Dilatation der Spiralarterien, werden durch die sich veränderten Flussspektren der Aa. uterinae und den Verlauf der berechneten Indizes widergespiegelt. Die Dopplersonographie (DS) wird hier hauptsächlich im 2. und 3. Trimenon eingesetzt, um pathol. Schwangerschaftsverläufe (SSV) zu erkennen. Wenig Kenntnis existiert bezgl. des Flussverhaltens im 1. Trimenon und damit zum Vorhersagewert der DS bezgl. physiol. oder pathol. SSV. Ziel dieser Studie war es, den Vorhersagewert der DS im 1. Trimenon anhand der Perfusionsdynamik für den klinischen Verlauf der Schwangerschaft zu evaluieren. Methodik: 104 Schwangere wurden dopplersonographisch untersucht und retrospektiv in ein Norm- und Risikokollektiv eingeteilt. Das Normkollektiv umfasste 89 Schwangere mit unauffälligem SSV. Das Risikokollektiv umfasste 15 Patientinnen mit einer hypertensiven Schwangerschaftserkrankung (SIH) oder einer intrauterinen Wachstumsretardierung im SSV. Die DS der Aa. uterinae mit Bestimmung des Resistance-Index (RI) und des Pulsatilitäts-Index (PI) erfolte in der 6–8 Schwangerschaftswoche (SSW), 9.SSW. 10.SSW, 11.SSW. zwischen der 12–14.SSW und zwischen der 20–24.SSW. Ergebnisse: Es besteht eine Korrelation ziwschen pathol. Dopplersonogramm und der Entwicklung einer uteroplazentaren Insuffizienz sowie einer SIH in der weiteren Schwangerschaft. Es zeigte sich in den uterinen Gefäßen ein höherer Widerstand in dem Risikokollektiv. Schlussfolgerung: Die DS empfiehlt sich bereits im 1. Trimenon, da zu diesem Zeitpunkt eine frühe Indentifikation eines durch Plazentainsuffizienz und Gestose gefährdeten Kollektivs möglich ist. Eine frühe Detektion einer uteroplazentaren Insuffizienz könnte die Morbidität zu frühgeborener Neugeborener weiter verringert. Studien an größeren Kollektiven sind notwendig, um eine solide Datengrundlage zu Evaluierung des Stellenwertes der DS im 1. Trimenon zu erhalten.