Gesundheitswesen 2006; 68 - A146
DOI: 10.1055/s-2006-948702

Verfahren zur Steigerung der Teilnahmerate zur Krankheitsfrüherkennung

U Walter 1, M Wienold 1, M Dreier 1, S Droste 1, S Bantel 1, C Krauth 1
  • 1Stiftungslehrstuhl Prävention und Rehabilitation in der System- und Versorgungsforschung, Abteilung Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Medizinische Hochschule Hannover

Hintergrund: Maßnahmen zur Krankheitsfrüherkennung werden nicht ausreichend von Bevölkerung in Anspruch genommen. Über spezifische Verfahren könnte ihre Inanspruchnahme gesteigert werden. Zur Wirksamkeit liegen bislang keine umfassenden Analysen vor. Ziel: Ziel ist es eine systematische Übersicht über bislang eingesetzte Verfahren und die Bewertung ihrer Wirksamkeit zu geben. Methoden: Im Rahmen eines HTA-Projektes wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, u.a. in den Datenbanken AMED, BIOSIS, CENTRAL, Embase, MEDLINE, SciSearch. Die Literaturauswahl, Datenextraktion und Qualitätsbewertung der Dokumente wurde von zwei unabhängigen Personen durchgeführt. Die Analyse basiert auf 4 HTA-Berichten und 22 Reviews. Ergebnisse: Es wurde eine Vielfalt von Verfahren identifiziert, die anbieter-, patienten- und systembezogen eingesetzt werden. Die Wirksamkeit von Einladungen und Erinnerungshilfen für Nutzer sowie für Erinnerungshilfen und Handlungsaufforderungen für Ärzte ist konsistent belegt. (Finanzielle) Anreize wurden bislang wenig untersucht. Diskussion: Trotz bestehender Evidenz für einige Verfahren wie z.B. Reminder werden diese in der Praxis nur unzureichend beachtet. Wichtig ist die Verbreitung der Bandbreite einsetzbarer Verfahren einerseits und ihrer Wirksamkeit andererseits. Schlussfolgerungen: Weiterer Forschungsbedarf besteht u.a. zu Verfahren in der Gesundheitsförderung.