Diabetologie und Stoffwechsel 2006; 1 - A372
DOI: 10.1055/s-2006-944097

Bionime Rightest: Genauigkeit von Glukosemessungen und klinischen Konsequenzen bei 30 Patienten mit Typ 1-Diabetes mellitus

C Gries 1, A El-Ouaghlidi 1, CT Hsu 2, R Huang 2, MA Nauck 1
  • 1Diabeteszentrum Bad Lauterberg, Bad Lauterberg, Germany
  • 2Bionime Corporation, Taichung, Taiwan, Republic of China

Ziele: Die Genauigkeit des Blutzuckermessgerätes Rightest und Konsequenzen der Messungen bezüglich Korrekturinsulingaben wurden evaluiert.

Methodik: 32 Pat. mit Typ 1-Diabetes (18 F., 14 M., Alter 43±14 Jahre, BMI 26,3±3,8kg/m2, HbA1c 7,9±2,1%, Insulindosis 44,9±16,7 IE/d) haben über 4 Tage viermal täglich parallel zu Labormessungen (kapillares Vollblut; EBIOS plus, Eppendorf, Deutschland) Messungen mit dem Rightest-Messgerät (Bionime, Taichung, Taiwan) und dem Accuchek Advantage-Messgerät (Roche, Basel, Schweiz) durchgeführt. Eine Error-Grid- und eine Korrelationsanalyse wurden durchgeführt. Im Fall zu hoher Glukosekonzentrationen (zusätzlicher Insulinbedarf) wurde die Zahl korrekt identifizierter Messungen mit Korrekturbedarf und mit quantitativ richtiger Korrekturempfehlung (Standard=Laborglukosemessungen) berechnet. Die empfohlene Dosis wurde Insulinplänen entnommen, die Korrekturschwelle, -intervall und -dosis angeben.

Ergebnisse: Rightest-Messungen durch Patienten (n=548) und MTA (n=656) korrelierten mit den Labormessungen (Bereich von 36–460mg/dl) (r2=0,961 und r2=0,970, beides p<0,0001). Für Blutzucker <75mg/dl lagen mit dem Bionime-Messgerät mehr Werte innerhalb des 5%- Intervalls der Labormessungen (Patienten 50/98; MTA 66/126; Roche 46/126, p<0,05). Von 222 Messungen mit Insulinkorrekturbedarf wurden n=207 (93,2%) korrekt identifiziert (Roche: n=197; 88,7%). Die empfohlene Dosis war in 162 Messungen (73,0%) (Roche n=154; 69,4%) identisch mit der auf Labormessungen basierten. Es ergaben sich kleine Differenzen in der empfohlenen Dosis (Labormessung: 0,7±0,1 IE, Bionime: Rightest 0,9±0,1 IE, Roche: 1,0±0,1 IE, p=0,19) und keine Unterschiede in der Häufigkeit von Korrekturinsulingaben (p=0,95).

Schlussfolgerungen: Bionime-Messungen stimmen sehr gut mit Labormethoden überein, insbesondere im Bereich unter 75mg/dl, und sind etablierten Vergleichsgeräten mindestens vergleichbar. Die Messungen eignen sich als Basis für eine Insulindosis-Korrektur im Rahmen einer intensivierten Insulin-Therapie.