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DOI: 10.1055/s-2006-944084
Einfluss der Einstellung / Meinung von Primärversorgern bezüglich der Therapie des Typ2 Diabetes erklärt nicht befriedigend die Therapiepräferenz und die Barrieren der Insulintherapie bei Patienten mit Typ2 Diabetes
Einleitung: Patienten die Ihren Typ2 Diabetes in OAD therapieren haben, oftmals Aversion / Barrieren gegenüber Insulin, was eine Umstellung auf Insulin oft hinauszögert.
Ziel: In welcher Weise werden die Therapiepräferenz und die Barrieren der Insulintherapie (BIT) der Patienten mit T2D durch die ärztliche Einstellung bezüglich Therapie des T2D beeinflusst.
Methoden: Patienten mit OAD Therapie wurden bezüglich Ihrer Einstellung unterschiedlicher Therapien (Diät, OAD, S. c. Insulin, Pumpen, inhalatives Insulin) und dem Summenscore der Barrieren der Insulintherapie (Überforderung, Ergebniserwartung, Angst vor Spritzen, Hypoglykämie-Angst, Stigmatisierung durch Insulin spritzen) befragt (10er Skala 1=negativ; stimme nicht zu / 10=positiv; stimme voll zu), deren behandelnde Ärzte wurden nur bezüglich Therapie (s. o.) befragt. Jeder Arzt durfte nur einen Patienten einschließen. Analyse: Deskriptiv mittels parametrischen Regressions- und Korrelationsanalysen
Ergebnisse: 437 Ergebnisbögen waren auswertbar. Patientencharakteristik: HbA1C 7,3±1,2%, Diabetesdauer (Jahre) 6,7±5,7, Alter (Jahre) 62,4±10,2, Gewicht (KG) 85±16,9. Die Korrelationsanalyse hat zum Ergebniss, das die Arzt Einstellungen zu den unterscheidlichen Therapien jeweils weniger als 1.5% der Varianz des BIT Summenscores erklären. In einem multiplen Regressionsmodell beträgt die gemeinsame Varianzaufklärung der Arzteinstellungen 2.2%.
Schlussfolgerung: Die aufgezeigten Varianzaufkärungen sind medizinisch nicht relevant und erklären die Einstellung des Patienten nicht. Der Patient selbst scheint die maßgebliche „Entscheidungsgröße“ zu sein. Mangelnde positive Ergebniserwartung ist möglicherweise die größte Barriere der Insulintherapie.