Rofo 2006; 178 - WI_PO_27
DOI: 10.1055/s-2006-941079

Delayed enhancement korreliert mit Narbenbildung in der Histologie 4 Wochen nach Myokardinfarkt (MI): Messung am infarzierten Rattenherz in vivo mit einem 1,5 Tesla-Ganzkörper-Tomographen

FA Bönner 1, S Weber 1, A Karg 1, WG Schreiber 1, T Munzel 1, G Horstick 1, DB Becker 1
  • 1Uniklinik Mainz, 2. medizinische Klinik, Mainz

Ziele: Es sollte gezeigt werden, dass Kontrastmitteluntersuchungen am Rattenherz in vivo mit einem Ganzkörper-Tomographen bei 1,5 Tesla (T) möglich sind und sich daraus bereits prognostische Information in Bezug auf Narbenbildung gewinnen lässt. Methode: An einem 1,5 T Siemens Vision Experimental Tomographen (Siemens, Erlangen, Deutschland) mit speziellem Gradientensystem(max. 50mT/m) wurden 7 Ratten (m) (Wistar) (250±50g) einer Kontrastmitteluntersuchung zur Diagnostik nach MI zugeführt.

Diese Ratten wurden 48h zuvor in einer lateralen Thorakotomie mittels manueller Koronarligatur unter EKG-Kontrolle infarziert. Am Messtag wurden die Ratten anästhesiert und über die V. Jugulatis externa katheterisiert, worüber die Kontrastmittel (KM)-Applikation erfolgte. Die HF-Anregung wurde durch eine Ganzkörperspule erzeugt. Als Empfänger diente eine loop-small- Spule, die auf der Ventralseite des Thorax herznah positioniert wurde.

Vier Wochen später wurden die gleichen Messungen wiederholt, die Herzen anschließend explantiert, geschnitten und histologisch aufgearbeitet (Färbung: Sirius Red).

Verwendete Sequenzen:

  • SR-Turbo-FLASH für dynamische Perfusionsmessung, zur Verifizierung der KM-Injektion

  • SR – FLASH, zur Darstellung KM-aufnehmender Wandstrukturen

Ergebnis: Es zeigte sich eine enge Korrelation zwischen der Position des delayed enhancement innerhalb des Kurzachsenschnittes und der Lokalisation der Narbe im histologischen Bild. Statistisch signifikant war der Zusammenhang zwischen planimetrisch bestimmter Fläche des delayed enhancement im MRI und der histologischen Ausbreitung der Infarktnarbe 4 Wochen nach MI (p<0,05). Außerdem zeigte sich innerhalb der Versuchsgruppe eine Reduktion des delayed enhancement nach 4 Wochen im Vergleich zur Erstuntersuchung. Schlussfolgerung: Ein 1,5 Tesla-Ganzkörper – Tomograph ermöglicht, in vivo ausreichende Information über die Narbenbildung 4 Wochen nach MI am Rattenherzen im Bereich infarzierter Wandanteile zu erhalten.

Korrespondierender Autor: Bönner FA

Uniklinik Mainz, 2. medizinische Klinik, In der Meielache 42, 55122 Mainz

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