Rofo 2006; 178 - VO_406_5
DOI: 10.1055/s-2006-940950

Vergleich von Rekonstruktionsintervallen zur Beurteilung der Koronarien in der klinischen 64-Zeilen Computertomographie bei Herzfrequenz-kontrollierten Patienten

AP Frydrychowicz 1, TA Bley 1, G Pache 1, U Saueressig 1, D Föll 1, M Langer 1
  • 1Universitätsklinikum Freiburg, Röntgendiagnostik, Freiburg

Ziele: Vor dem Hintergrund der steigenden Akzeptanz der Mehrzeilen-Computertomographie zur Beurteilung der Herzkranzgefäße sowie des technischen Fortschrittes mit schnelleren Gantry-Rotationszeiten war das Ziel dieser Studie, die im klinischen Routineverlauf angewendeten Rekonstruktionsintervalle miteinander zu vergleichen. Methode: Die Untersuchungen wurden an einem Siemens Somatom Sensation 64 unter Verwendung von 110ml Kontrastmittel durchgeführt. Im Rahmen der klinischen Vorbereitungen und Einstellungen wurde nach Aufklärung und Einverständnis das EKG-pulsing verwendet und Patienten mit einer Herzfrequenz >65 Schläge/min. mit einem β-Blocker frequenzkontrolliert. Die Patienten wurden aufgrund bekannter oder vermuteter koronarer Herzkrankheit zur Beurteilung der Koronarien zugewiesen. Diese wurden anhand des 15-Segment-Modells von zwei erfahrenen Untersuchern in einem Konsensus-Verfahren beurteilt. Eine Skala von 1–5 zur Beurteilung der diagnostischen Bildqualität wurde verwendet und mit dem Wilcox Rank Test ausgewertet. Ergebnis: Bei 45 Patienten (30 männlich, 15 weiblich, Alter 63.8±12.1 Jahre) mit einer Herzfrequenz von 62.0±7.6 Schläge/min (46–86 Schläge) wurde unter Bewertung von 569 aus 630 Segmenten (90,3%) eine signifikante Überlegenheit des 60% Rekonstruktionsintervalls gegenüber 40, 50 und 70% (jeweils p<0,005) festgestellt. Nur im Fall plötzlicher Arrhythmien oder Patientenbewegungen während der Untersuchung waren zusätzliche Rekonstruktionsintervalle innerhalb der durch das EKG-pulsing abgedeckten Intervall-Spanne nötig. Schlussfolgerung: Bei Herzfrequenz-kontrollierten Patienten erweist sich das 60% Rekonstruktionsintervall in der 64-Zeilen-Computertomographie als primär diagnostisches Intervall gegenüber den weiteren Intervallen als überlegen, insbesondere unter Verwendung des EKG-pulsings. In den meisten Fällen müssen bei Frequenz-kontrollierten Patienten keine weiteren Rekonstruktionsintervalle zur Diagnostik hinzugezogen werden.

Korrespondierender Autor: Frydrychowicz AP

Universitätsklinikum Freiburg, Röntgendiagnostik, Hugstetterstr. 55, 79106 Freiburg

E-Mail: alex.frydrychowicz@klinikum.uni-freiburg.de